19 m) Glycerin CH (H). Glycerin ist im reinen Zustand eine ölige, süße Flüssigkeit, die sich mit Wasser in jedem Verhältnis mischt und sehr hygroskopisch ist. Glycerin erzeugt zwischen den Fingern ein fettiges Gefühl und bringt auf Papier einen klaren Fleck hervor. Zum Unterschied von Olen aber lässt sich in jedem Fall das Glycerin durch Wasser leicht entfernen. Der stark süße Geschmack könnte auch leicht die Ansicht erwecken, dass man es mit einer concentrierten Zuckerlösung zu thun hat. Doch wird Glycerin weder von conc. H, SO., noch von Lange gebräunt. (Unterschied von Rohr- bezw. Traubenzucker. Bei starkem Erhitzen destilliert Glycerin nur zum Theil. Ein anderer Theil erleidet Zersetzung, und es entsteht Acrolein, dessen Dämpfe unangenehm riechen und die Augen zu Thränen reizen. Die Bildung von Acrolein wird erleichtert, wenn man das Erhitzen unter Zusatz einer geringen Menge von KHSO, vornimmt. Das Acrolein entsteht aus dem Glycerin durch Wasserentziehung. CHOH CH, COH — 2, C CHO CHO Glycerin Acrolein (od. Acrylalded). Erhitzt man Glycerin bei genügenden Luftzutritt, so brennt es mit bläulicher, schwach rußender Flamme. Glycerin wirkt reducierend und erzeugt beim Kochen mit ammoniakalischer Silberlösung einen Silberspiegel. 2) Amylalkohol CHOH. Der Amylalkohol isteine farblose Flüssigkeit von eigenartigem Geruch, deren Dampf zum Husten reizt. Der Siedepunkt ist um mehr als 500 höher als der des Athlalkohols. Amalkoholist im Wasser nur wenig löslich, mischt sich mit Alkohol und Ather in jedem Verhältnis und erzeugt auf Papier einen wieder verschwindenden Fettfleck. Amylalkohol im freien Zustande kann sowohl am Geruch als auch daran leicht erkannt werden, dass sein Essigsäure - Ester (Birnäther), der aus dem Alkohol, conc. H280. und einem Acetat hergestellt wird (Gleichung), einen birnenähnlichen Geruch besitzt. Soll in einem Branntwein die Anwesenheit des schädlichen Amylalkohols fest¬ gestellt werden, so schüttelt man die mit der 6—7 fachen Menge Wasser verdünnte Probe mit etwas Chloroform, wobei bloß der Amylalkohol in Lösung geht. Das Chloroform - Amylalkoholgemisch, das sich am Boden des Gefäßes befindet, wird von der wässerigen Flüssigkeit getrennt und auf dem Wasserbad erwärmt. Nach Verdampfen des Chloroforms hinterbleibt der Amylalkohol, der an seinem Geruche erkannt wird. ) Seifen. Unter Seifen versteht man die Alkalisalze der Stearin-, Palmitin- und Olsäure. Diese Säuren finden sich in Form ihrer Triglyceride in den Fetten und Olen und heißen darum auch vielfach Fettsäuren. Fettsäuren im chemischen Sinne, also Glieder der Ameisensäurereihe, sind allerdings nur Stearin- und Palmitinsäure. Vornahme der Verseifung: In einen Kolben bringt man einige Gramme Butter oder Schweinefett, setzt einige Stangen KOH und Alkohol hinzu. (Im großen wird ohne Alkohol verseift, im kleinen aber wird der Verseifungsprocess dadurch bedeutend
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