13 II. Qualitativer Nachweis organischer Körper. 1. Körper aus der Fettreihe. a) Petroleum. Petroleum im gewöhnlichen Sinne oder Brennöl ist ein Gemisch von Kohlen¬ wasserstoffen der Methanreihe und bildet den zwischen 1500 und 300° überdestil¬ lierenden Antheil des rohen Erdöls. Brennöl soll bei 15° C. eine Dichte von 0•790 bis 0·825 besitzen. Dieselbe wird am besten pyknometrisch bestimmt. (Man wägt das Pyknometer leer und erhält das Gewicht pr. Sodann füllt man das Pyknometer mit Wasser von 15° C., wägt und erhält das Gewicht pr. Das Gewicht des zur Füllung nothwendigen Wassers ist demnach ppi. Nach gründlichem Trocknen des entleerten Pyknometers füllt man das Petroleum in dasselbe und erhält das Gewicht pa. Sonach ist papi das Gewicht des Brennöls und papdie Dichte desselben.) 21 Für die Güte des Brennös ist von Wichtigkeit, dass es nicht zu leicht Feuer fängt. Man bestimmt den Entflammungspunkt, d. i. jene Temperatur, bei der ein Gemisch von Petroleumdampf und Luft sich entzündet, indem man auf ein angeheiztes Wasserbad eine mit Petroleum gefüllte Porzellanschale bringt und von Zeit zu Zeit ein brennendes Zündholz über die Oberfläche des Petroleums hält, bis das Gasgemisch mit einem kleinen Knall entflammt. Die Temperatur des Petroleums soll dabei nicht unter 21° C. sein. Die Temperatur, bei der das Petroleum selbst zu brennen anfängt, die sog. Entzündungstemperatur, ist in Österreich mit 38° C. gesetzlich festgestellt. b) Chloroform CHOIS. Das Chloroform ist eine wasserhelle, leicht bewegliche Flüssigkeit von süßlichem Geruche, welche in Wasser wenig, dagegen in Alkohol und Ather leicht löslich ist. Chloroform löst Jod mit rosenrother Farbe durch Schütteln mit Laugen kann man das Jod wieder entziehen. Chloroform ist nicht direct entzündbar. Dagegen brennt die Mischung mit Alkohol mit leuchtender, grüngesäumter Flamme. Lässt man nicht ganz ausbrennen, so ist im Rückstande Hol nachweisbar, besonders dann, wenn man dieselbe bindet, was dadurch erreicht wird, dass man dem Gemisch vor dem Entzünden gepulvertes Atzkali zusetzt. Die Anwesenheit von Chlor kann auch nach den früher besprochenen Verfahren bewiesen werden. Erwärmt man Chloroform mit alkoholischer Lange, so entstehen Kaliumchlorid und Kalium format. CHOI + 4 KOH 3 KCI + H. COOK + 2 H.O. Verdampft man den Alkohol und destilliert man nach Zusatz von Phosphorsäure, so wird die Ameisensäure in die Vorlage getrieben und kann am Geruche und den später zu besprechenden Reactionen erkannt werden, während im Destilliergefäß das Chlor in Form von Kol zurückbleibt. Eine für Chloroform sehr charakteristische Reaction ist ferner die Isocyanid¬ Reaction. Erwärmt man Chloroform mit alkoholischer Lauge und einem Amin, so entsteht das Iscyanid des im Amin enthaltenen Radical: CHOI, + 3 KOH + CHN, 3 KCI + 3 H,0 + CHNC. (Phenlamin od. Anilin) Phyl-socyand) Die Isocyanide sind leicht an dem äußerst unangenehmen, lange anhaftenden Geruch zu erkennen
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2