11 Körper fest, so wird er mit Cur gemischt und geglüht, das entweichende Gasgemisch in Kalkwasser geleitet; ist er aber flüssig, so lässt man seine Dämpfe durch glühendes Quo streichen und leitet ebenfalls das Gas in Kalkwasser. Eine Trübung oder Fällung, herrührend von gebildetem Caco,, zeigt dann Kohlenstoff an. 2. Wasserstoff und Sauerstoff. Gewöhnlich vorhandene Elemente sind I und O. Der Wasserstoff liefert beim Verbrennen mit Cu Wasser, das sich an den kälteren Stellen in tropfbar flüssiger Form absetzt. Größere Mengen von O geben sich dadurch zu erkennen, dass auch bei der trockenen Destillation wasser¬ stoffhältiger organischer Körper Wasser entsteht. 3. Stickstoff. In vielen organischen Verbindungen kommt auch N vor. Die Eiweisskörper, die besonders für das Thierreich charakteristisch sind, zeigen beim Verbrennen den unangenehmen Geruch nach verbrannten Haaren. Ein anderer Nachweis besteht in der Ueberführung des N in Ammoniak durch Glühen der Substanz mit Natronkalk. Ist der N in Form der Nitro- oder Diazogruppe vor¬ handen, so entwickeln solche organische Körper bei plötzlichen Erhitzen (erreicht durch Einwerfen geringer Mengen in ein glühendes Rohr) rothe Dämpfe (NO,). Der beste Nachweis des N (der allerdings bei Diazokörpern nicht anwendbar ist) beruht auf der Ueberführung desselben in Cyan. Zu diesem Zwecke erhitzt man eine kleine Probe in einem trockenen Röhrchen aus schwer schmelzbarem Glase so lange mit einem linsengrossen Stücke von blankem Kalium, bis meistens unter Verpuffung und Dunkelfärbung Zersetzung eintritt. Man erhitzt weiter bis zur Rothglut und taucht das Röhrchen noch heiss in circa 10 cm Wasser, wobei es unter eventueller Ver¬ brennung von unverbrauchtem K zersplittert. Man filtriert und hat nun im Filtrat bei Anwesenheit von N Cyankalium, entstanden aus dem K und den in der organi¬ schen Substanz vorhandenen Elementen C und N. Man versetzt nun mit einigen Tropfen Kalilange, darauf mit einer theilweise oxydierten Eisenvitriollösung und kocht zwei Minuten. Dabei bildet sich gelbes Blutlaugensalz K, Fe Cy. Außerdem sind aber in der Flüssigkeit Fel), und Fe (0), suspendiert, welche aus der Eisenlösung und der Lange entstanden. Säuert man nun mit Hel an, so entsteht aus dem Ferrihydroxyd Eisenchlorid, welches mit dem gelben Blutlaugensalz Berliner¬ blau gibt. Das Auftreten eines blauen Niederschlages oder einer blaugrünen Färbung zeigt größere oder geringere Mengen von Nan. Bei Abwesenheit von N ist die Lösung gelb infolge des Vorhandenseins von Eisenchlorid. — Man kann auch das Filtrat, in dem man Cyankalium vermuthet, mit Schwefelammonium abdampfen. Es entsteht dadurch Rhodankalium KONS, welches mit Eisenchlorid eine blutrothe Färbung gibt, die durch III nicht zerstört wird. 4 Schwefel und Phosphor. Sowohl in natürlichen als auch in künstlich hergestellten organischen Verbindungen kommen zuweilen S und P vor. Der Nach¬ weis wird derart geführt, dass man diese Elemente durch Glühen mit einem Gemenge von 1 Th. Na,CO, und 2 Th. KNO, in Schwefel- bezw. Phosphorsäure überführt, welche Säuren sich gleich an das Natrium binden. Man hat nach dem Glühen nur zu lösen, zu filtrieren und in bekannter Weise auf Schwefelsäure (mit Chlorbarum) und auf Phosphorsäure (mit Magnesiamixtur) zu prüfen. — Der Schwefel lässt sich auch leicht nach Ueberführung in Schwefelnatrium durch Erhitzen der Substanz mit Natrium nachweisen. Schwefelalkalien geben nämlich mit Nitroprussinatrium eine purpurrothe Färbung. Wurde aber früher schon N nachgewiesen, so entsteht nicht Schwefelnatrium, sondern Rhodannatrium, und man muss jetzt mit Eisenchlorid prüfen. 5. Halogene Künstlich hergestellte organische Körper enthalten oft die Halogene CI, Broder J. Da diese Elemente in den organischen Verbindungen in der Regel nicht als saurer (elektronegativer Bestandtheil vorhanden sind, gelingt auch deren Nachweis mit Silbernitrat nicht. Die Anwesenheit eines Halogens erkennt
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