Schulnachrichten. Veränderungen im Stande und in den Dienstverhältnissen des Lehrkörpers seit Juli 1895. Mit dem Erlasse vom 5. September 1895, Z. 21.040, verlich der Herr Leiter des Ministeriums für Cultus und Unterricht dem Professor Vincenz Lavogler eine erledigte Lehrstelle am Staatsgymnasium in Innsbruck, und so schied Professor Lavogler mit Beginn des Schuljahres 1895/96 aus dem Verbande der Anstalt, an der er seit dem 4. Januar 1887 in verdienstlichster Weise gewirkt hatte. Die durch seinen Abgang erledigte Lehrstelle sollte im ganzen Schuljahre suppletorisch versehen werden; da es jedoch nicht gelang, einen Supplenten für Naturgeschichte oder Chemie zu gewinnen übernahmen der Director und die Professoren Erb, Schmid, Watzger und Hiebel für die Dauer des I. Semesters die Supplierung der unbesetzten Lehrstelle. Über motiviertes Einschreiten der Direction gestattete sodann die hohe Unterrichtsverwaltung, dass die erledigte Lehrstelle sofort ausgeschrieben werde, und mit dem Erlasse des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 6. Januar 1896, Z. 31.005, wurde der Supplent an der Staatsrealschule in Graz Dr. Cajetan Lippitsch zum wirklichen Lehrer an unserer Anstalt ernannt. Er trat seinen Dienst am 18. Februar 1896 an. Mit dem Abgange des Professors Lavogler verlor die Realschule auch ihren tüchtigen, hingebungsvollen Gesanglehrer. Über Vorschlag der Direction gestattete der Herr Minister für Cultus und Unterricht mit dem Erlasse vom 25. October 1895, Z 24.013, dass der Gesang unterricht dem Regenschori Franz Bayer in Steyr, welcher ihn schon mit Beginn des Schuljahres übernommen hatte, provisorisch übertragen werde. Mit dem Erlasse des hochlöblichen k. k. Landesschulrathes vom 7. Februar 1896 Z. 294, wurde die Direction angewiesen, den zum Reichsraths-Abgeordneten gewählten Professor Leopold Erb mit Schluss des I. Semesters 1895/96 für die Dauer seines Mandates von jeder Lehrverpflichtung zu entheben, und zugleich ermächtigt, die Bestellung eines Supplenten zu seiner Vertretung einzuleiten. Um diese Stelle bewarb sich der für Chemie und Naturgeschichte als Hauptfächer approbierte Lehramtscandidat und ehemalige Assistent am chemischen Institute der Prager deutschen Universität Franz Schranzhofer, welcher, von der Direction berufen, seinen Dienst am 26. Februar 1896 antrat, mit Sitzungsbeschluss vom 29. Februar durch den k. k. Landesschulrath zunächst für das II. Semester 1895/96 bestätigt wurde (Erlass vom 2. März 1896, Z. 532) und am 7. März den vorgeschriebenen Diensteid ablegte. Seine Einführung in das praktische Lehramt im Sinne der Ministerialverordnung vom 1. November 1893, Z. 24.871, übernahm auftragsgemäß der Director in Verbindung mit dem Realschullehrer Dr. Lippitsch. Mit Sitzungsbeschluss vom 21. September 1895 bestätigte der hochlöbliche k. k. Landesschulrath den Realschullehrer Theodor Schmid auf Grund seiner dreijährigen zufriedenstellenden Dienstleistung unter Verleihung des Professortitels im Lehramte (23. September 1895, Z. 2269):
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