— 57 Naturgeschichte. I. Semester: Mineralogie. Kurze Darstellung der Krystal¬ lographie, Behandlung der wichtigsten Mineralien hinsichtlich der physikalischen, chemischen und sonstigen belehrenden Beziehungen nach einem Systeme, jedoch mit Ausschluss aller seltenen Formen. II. Semester: Elemente der Geologie. Physikalische und chemische Veränderungen im Grossen; die häufigsten Gebirgsgesteine und die wesentlichsten Verhältnisse des Gebirgsbaues; kurze Beschreibung der geologischen Weltalter mit häufigen Rückblicken bei Besprechung der vorweltlichen Thier- und Pflanzenformen auf die Former der Gegenwart und mit gelegentlicher Hinweisung auf stammverwandtschaftliche Bezie¬ hungen der Lebewesen. Wöchentlich 3 Stunden. Physik. Magnetismus. Begriff, Magnetpole, Constitution, magnetisches Moment eines Stabes, erdmagnetische Horizontalintensität, Weber'scher Apparat, Veränderlichkeit des Erdmagnetismus. — Elektricität. Erregung der Elektricität. Coulumb'sches Gesetz. Influenz, Ansammlungsapparate, constante Ketten, dektrolytische Gesetze, chemische Stromeinheit, Ohm’sches Gesetz, Siemens'sche Widerstandseinheit, Proportionalität der chemischen und der magnetischen Action; Weber'sche (elektromagnetische) Stromeinheit, Weber'sche Tangenten-Boussole, Ampère'sche Theorie des Magnetismus. Magnetoelektrische und elektrodynamische Induction. Hauptgesetze der diamagnetischen Erscheinungen und der Thermoelektricität. Die wichtigsten technischen Anwendungen im Gebiete der Elektricität und des Magnetismus. Optik. a) Geometrische Optik. Gradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Photometrie, Reflexion an ebenen und sphärischen Spiegeln, Spiegelsextant (ReflexionsGonometer), Brechung des Lichtes durch ein Prisma und durch Linsen, Construction und Berechnung der Linsenbilder. Dispension des Lichtes. Fraunhofersche Linien, Spectral¬ analyse. — Das Auge, die Mikroskope und Fernrohre, b) Physische Optik. Erörterung der Methoden zur Messung der Fortpflanzungs-Geschwindigkeit, Beziehung der Lichtgeschwindigkeit in zwei Medien zur Brechung des Lichtes nach der Auffassung von Newton und Huyghens. Allgemeine Gesetze der Interferenz des Lichtes. Fresnels Spiegelversuch, Interferenzprisma, Gitterspectrum. Polarisation des Lichtes durch Reflexion (Nörremberg), durch einfache Brechung (Nicols Prisma); Doppelbrechung, Polarisation durch Doppelbrechung, Drehung der Polarisationsebene, Saccarimeter. Fluorescenz, Phosphorescenz chemische Wirkungen des Lichtes. — Wärmelehre. Thermometer, Ausdehnungscoeffizient, Temperatur-Correctionen, Luftthermometer, Begriff der Wärmemenge, Wärmeeinheit, Wärme Capacität. Aenderung des Aggregat-Zustandes, Verhalten gesättigter Dämpfe in Vergleich mit überhitzten, Bestimmung der Dampflichte. Anwendung des Mariotte'schen Gesetzes auf nicht gesättigte (überhitzte) Dämpfe, Hygrometrie, Dampfmaschine. — Wärmeleitung (Versuche von Desprez), Wärmestrahlung. Einige Auseinandersetzungen über das Wesen der mechanischen Wärmetheorie. — Astronomie. Tägliche Bewegung der Himmelssphäre, Azimuth und Höhe Stundenwinkel und Declination. Progressive Bewegung der Erde, Rectascension und Declination, Länge und Breite Erscheinungen, welche aus der Combination der rotierenden und progressiven Bewegung der Erde sich erklären, Präcession der Nachtgleichen, Kalender Bewegung des Mondes. Verallgemeinerung der Gesetze der irdischen Schwere, Planetenbewegung, Kometen, Fixsterne (Aberration). Wöchentlich 4 Stunden. Chemie. Chemie des Kohlenstoffes. Recapitulation mit kurzer Andeutung der neueren chemischen Theorien. Wöchentlich 2 Stunden. Darstellende Geometrie. Vervollständigung des in der V. und VI. Classe vorgenommenen Lehr- und Uebungsstoffes, betreffend die Berührungs-Aufgaben und Schattenconstructionen, Elemente der Linearperspective und Anwendung derselben zur perspectivischen Darstellung geometrischer Körper und einfacher technischer Objecte. Wiederholung der wichtigsten Partien aus dem Gesammtgebiete der darstellenden Geometrie. Wöchentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen. Die Proportionen des menschlichen Gesichtes und Kopfes werden besprochen und nach den Vorzeichnungen des Lehrers an der Schultafel in Con-
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