11. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1881

55 die Decimalwage. — Die wichtigsten auf der Rotation des Erdkörpers beruhenden Erscheinungen (Abplattung, Verschiedenheit der Schwere, Ebbe und Fluth). — Zusammen¬ drückbarkeit, Oberflächenspannung und Capillarphänomene (qualitative Erklärung durch geometrische Construction). Hydrostatischer Druck, Auftrieb, Stabilitäts-Bedingung (Metercentrum), Scalenarometer, Ausflussgeschwindigkeit. — Druck der Luft, Barometer, Gesetze von Mariotte und Gay-Lussac, Erscheinungen, welche darauf beruhen; dynamische Theorie über die Natur der Gase. Barometrische Höhenmessung. Gewichtsverlust der Körper in der Luft. Ausströmen der Gase, Diffusion. — Wellenlehre: Longitudinale und transversale Wellenbewegung, Princip von Huyghens, die allgemeinen Sätze über Reflexion, Brechung und Interferenz. — Akustik. Erregung des Schalles, Bestimmung der Tonhöhe, Tonleiter, Verhallen tönender Saiten, Stäbe, Platten und Luftsäulen (Ermittelung der FortpflanzungsGeschwindigkeit aus den Pfeifentönen), Reflexion und Interferenz des Schalles, Combinationstöne, Klangfarbe, Stimm- und Gehörorgan. Wöchentlich 4 Stunden. Chemie. Chemie der kohlenstoffhaltigen Verbindungen. (Organische Chemie. Theoreme der allgemeinen Chemie ; Constitution chemischer Verbindungen. Wöchentlich 3 Stunden. Darstellende Geometrie. Orthogonale Projection der Pyramiden und Prismen, ebene Schnitte und Netze dieser Körper; Schattenbestimmungen. — Das Wichtigste über die Darstellung der krummen Linien. — Darstellung der Cylinder-, Kegel- und Rotationsflächen, letztere mit der Beschränkung auf die Flächen zweiter Ordnung; ebene Schnitte. und Berührungsebenen, sowie einfache Beispiele von Durchdringungen dieser Flächen. Die Bestimmung der Selbstschatten - Grenzlinien und der Schlagschatten. Wöchentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen. Die Proportion des menschlichen Gesichtes und Kopfes. Gesichts- und Kopfstudien nach Gypsmodellen. Fortgesetzte Uebungen im Ornamentzeichnen und freie Wiedergabe der Zeichnungsobjecte aus dem Gedächtnis. Wöchentlich 2 Stunden. Turnen. Ordnungsübungen. Gefüge von ungleichen Reihenkörpern. — Frei¬ übungen, anstrengendere, z. B. Schrittarten und Ausfallformen mit Sprüngen. Hantel- und Eisenstabübungen zum Theil mit schwereren Gewichten. — Frei¬ springen über feste Gegenstände von allmählich steigender Höhe. — Sturmspringen über eine vorgespannte Schnur bei gleicher oder veränderter Bretthöhe. — Stabspringen erst weit, dann hoch. — Bockspringen über eine vor- oder hintergestellte Schnur. Pferdspringen. Spreiz- und Hockbewegungen auch aus dem Stütz oder mit Zwischensprüngen fortgesetzt. Kehre und Hocke mit 1 bis 12 Drehungen; Wendeaufsitzen und Wende. Hintersprünge, Kehrbewegungen. Halbe und ganze Spreize mit Abstoss beider Füsse, Fechtsprünge mit Wendebewegungen. — Wagrechte Leiter. Schwingen mit Zuckhangen an Ort. — Schräge Leiter. Zuckhangen auf- und abwärts. — Reck. Schwingen im Unter- und Oberarmhange vorlings und rücklings, Hangwechsel (aus Hand zu Armhang) beim Rückschwung, Speiche, Sitzwellen und Sitzaufschwunge versuchsweise Armwippen im Stütz vorlings, Spreiz- und Kehraufsitzen im Stütz, Reckunterschwung aus dem Stande (Stange schulterhoch.) — Schaukelringe. Schwingen mit Beinstossen, mit Armbeugen nach einem Abstoss beim Rück- oder Vorschwung. Niedersprung mit dem 1. bis 5. Vorschwung (mit Vorsicht). Ueberdrehen aus dem Beugehange. — Rundlauf mit verschränktem Stütz (Durchgreifen zwischen den Sprossen der Handleitern). — Barren. Senken aus dem Streckstütz zu halten mit verschiedenen Beugewinkeln, Armbeugen und strecken, erst im Liege, dann stufenweise fortschreitend im freien Stütz, Aufstemmen wechsel- und gleicharmig aus dem Ellbogenstütz; Schwingen im Ellbogenstütz mit Beinhalten und -Bewegungen, Unterarmstehen, Schwingen im Streckstütz mit Nachgeben der Arme am Ende des Vor- oder Rückschwunges; Beinkreisen am Ende und in der Mitte des Barrens. — Ziehen, Schieben, Heben und Tragen mit allmählicher Steigerung der Last. — Ring vorübungen. Turnspiele. Wöchentlich 2 Stunden.

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