11. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1881

52 an die Lectüre. Alle 14 Tage eine umfangreiche (2—3 Seiten) Hausarbeit; alle 4 Wochen eine Schularbeit. Wöchentlich 3 Stunden. Englische Sprache. Lese- und Aussprache Lehre auf Grund der leicht verständlichen Lautgesetze; die Betonung mit Hinweis auf den germanischen und romanischen Ursprung der Wörter. Formenlehre sämmtlicher Redetheile mit Uebergehung der veralteten oder speciellen Fächer eigenen Formen. Syntax des einfachen Satzes; das Verhältnis des Nebensatzes zum Hauptsatze, so weit die Kenntnis desselben zum Verständnisse einfacher Lesestücke erforderlich ist. Mündliches und schriftliches Uebersetzen englischer Sätze in das Deutsche und umgekehrt. Englische Dictate über den in der Grammatik und beim Lesen behandelten Lehrstoff. Alle 14 Tage die Uebersetzung einer grösseren Anzahl Sätze ins Englische als Hausarbeit. Im II. Semester Lesen leichter Erzählungen in Prosa. Wöchentlich 3 Stunden. Geographie und Geschichte. Geschichte des Alterthums, namentlich der Griechen und Römer, mit besonderer Hervorhebung der culturhistorischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. Wöchentlich 3 Stunden. Mathematik. Allgemeine Arithmetik. Kettenbrüche. Unbestimmte (diophantische) Gleichungen des ersten Grades. Lehre von den Potenzen und Wurzelgrössen, und insbesondere das Quadrieren und Cubieren mehrgliedriger Ausdrücke, sowie das Ausziehen der zweiten und dritten Wurzel aus mehrgliedrigen Ausdrücken und aus besonderen Zahlen. Die Lehre von den Logarithmen und deren Beziehung zu der Potenz¬ lehre. Das System der Brigg'schen Logarithmen. Die Einrichtung und der Gebrauch der Logarithmen -Tafeln. Gleichungen des zweiten Grades mit einer Unbekannten. Geometrie der Ebene (Planimetrie) streng wissenschaftlich behandelt. Geometrische Grundbegriffe. Die gerade Linie, der Winkel, seine Arten und seine Messung. Parallele Linien Das Dreieck, seine Grundeigenschaften; Congruenz der Dreiecke und die daraus sich ergebenden Eigenschaften des Dreieckes. Das Vieleck, seine Grundeigenschaften, Congruenz der Vielecke, das reguläre Vieleck. Eingehendere Behandlung des Viereckes Proportionalität der Strecken und Aehnlichkeit der ebenen Figuren u. zw.: Aehnlichkeit der Dreiecke und daraus sich ergebende Eigenschaften des Dreieckes; Aehnlichkeit der Vielecke, Flächeninhalt geradliniger Figuren, einiges über Verwandlung und Theilung derselben. — Die Lehre vom Kreise, regelmässige dem Kreise eingeschriebene und umgeschriebenen Vielecke. Kreismessung. Wöchentlich 5 Stunden. Naturgeschichte. Zoologie. Das Wichtigste über den Bau des Menschen und die Verrichtungen der Organe desselben Behandlung der Classen der Wirbelthiere und der wichtigeren Gruppen der wirbellosen Thiere mit Rücksichtnahme auf anatomische morphologische und entwicklungsgeschichtliche Verhältnisse, jedoch unter Ausschluss alles entbehrlichen systematischen Details. Wöchentlich 3 Stunden. Chemie. Specielle Chemie, I. Theil: Unorganische Chemie. Wöchentlich 3 Stunden. Darstellende Geometrie. Wiederholung der wichtigsten Lehrsätze über die Lagenverhältnisse der Geraden und Ebenen. — Durchführung der Elementar-Aufgaben der darstellenden Geometrie, über orthogonale Projection mit Rücksicht auf die Bestimmung der Schlagschatten begrenzter Linien und ebenen Figuren vorzugsweise bei parallelen Lichtstrahlen. Wöchentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen. Die Proportionen des menschlichen Gesichtes und Kopfes wurden besprochen und nach den Vorzeichnungen des Lehrers an der Schultafel in Contouren eingeübt. Gesichts- und Kopfstudien nach Gypsmodellen. — Fortgesetzte Uebungen im Ornamentzeichnen und freie Wiedergabe der Zeichnungs-Objecte aus dem Gedächtnis. Wöchentlich 4 Stunden. Turnen. Ordnungs-Uebungen. Reihenkörpergefüge,die früher geübten Umgestaltungen im Laufe sicher auszuführen. — Freibungen. Stand auf einem Bein als Ausgangsstellung, Schräg- und Wagschweben mit einem Bein. Knieweppen, Dauer¬

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