11. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1881

— 50 vorkommenden Geschäfts-Aufsätze. — Termine der schriftlichen Haus- und Schularbeiten wie in der II. Wöchentlich 3 Stunden. Französische Sprache. Formenlehre der Composita (substantif und adjectifs); Elemente der Wortbildung, Syntax, insbesondere Rections-, Modus- und Tempuslehre. Mündliche und schriftliche Uebersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Prosaische und poetische Lectüre in einem französischen Lesebuche. Mündliche Reproduction wie in der III. Classe. Memorieren kurzer Lesestücke. Vermehrung des Wortvorraths Dictate. Alle 14 Tage eine längere Hausarbeit; alle 4 Wochen eine Schularbeit. Wöchentlich 3 Stunden. Geographie und Geschichte. A. Geographie. 2 Stunden. Specielle Geo¬ graphie Amerikas, Australiens und der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Berücksichtigung der Verfassungsverhältnisse des Kaiserstaates. B. Geschichte. 2 Stunden. Uebersicht der Geschichte der Neuzeit, mit eingehenderer Behandlung der Geschichte von Oesterreich. Mathematik, Allgemeine Arithmetik. Wissenschaftlich durchgeführte Lehre von den vier ersten Rechnungsoperationen. Grundlehren der Theilbarkeit der Zahlen. Theorie des grössten gemeinsamen Masses und des kleinsten gemeinsamen Vielfachen angewandt auch auf Polynome. Lehre von den gemeinen Brüchen; Verwandlung gemeinen Brüche in Decimalbrüche und umgekehrt. Gründliches Eingehen in das Rechnen mit Decimalien, insbesondere in das Verfahren der abgekürzten Multiplication und Division. Lehre von den Verhältnissen und Proportionen nebst Anwendungen. Lehre von der Auflösung der Gleichungen des ersten Grades mit einer und mit mehreren Unbekannten nebst Anwendung auf praktisch wichtige Aufgaben. Wöchentlich 4 Stunden. Physik. Mechanik: Gradlinige Bewegung, Bewegungs-Parallelogramm, Kräfte parallelogramm, Zerlegung der Kräfte mit Rücksicht auf vorkommende Fälle, Definition der Kraft als Product der Masse und Beschleunigung, Fallbewegung, Erweiterung der Lehre von der Schwerkraft, Schwerpunkt, der Hebel als Wagebalken, einfaches Pendel; Centralbewegung, Wurfbewegung, Fliehkraft. Bewegungshindernisse. Experimentale Ermittelung statischer Verhältnisse an einfachen Maschinen. — Experimentale Demonstration der hydrostatischen Fundamentalgesetze, archimedisches Princip, specifisches Gewicht, relative Dichte, Scalenarometer. Ausflussgeschwindigkeit, Reactionsdruck (Segner’sches Rad). — Torricelli's Versuch, Barometer, Mariottesches Gesetz, Luftpumpe, Spannkraft der Dünste, Dampfmaschinen. — Akustik. Entstehung des Schalles, Anfangsgründe der Wellenlehre, Fortpflanzungs-Geschwindigkeit, Reflexion; Entstehung der Töne im Allgemeinen, Mass der Tonhöhe, Tonleiter, tönende Saiten, Stäbe, Platten und Pfeifen, Resonanz Stimm- und Hörorgan. — Optik (geometrische). Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Schatten, Photometer, Reflexionsgesetze, Reflexion an Spiegeln, Brechung des Lichtes Farbenzerstreuung. Linsen, Demonstration und Construction der Bilder der biconvexen und biconcaven Linse; Camera obscura, Auge, Bedingungen des deutlichen Sehens, Brillen, das binoculare und stereoskopische Sehen, Grenze der Sichtbarkeit, Lupe, zusammengesetztes Mikroskop, Sonnenmikroskop, dioptrische Fernrohre. Objective Darstellung des Sonnenspectrums, Fraunhofersche Linien. — Strahlende Wärme. Eintheilung des Spectrums in das Bereich der Wärme, Licht- und chemischen Strahlen, diathermane und athermane Körper, Wärmespiegel. Wöchentlich 2 Stunden. Chemie. Vorbereitender Theil. Vorführung der wichtigsten physikalisch-chemischen Erscheinungen und Processe. Gedrängte Charakteristik der Elemente und der verschiedenen Arten der aus ihnen entstehenden Verbindungen. Wöchentlich 3 Stunden. Geometrie und geometrisches Zeichnen. A. Geometrie. Elemente der Stereometrie. Lage der Geraden und Ebenen gegeneinander mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Unterrichtes in der darstellenden Geometrie. Prisma, Pyramide, Cylinder Kegel und Kugel; Grössenbestimmung der Oberfläche und des Rauminhaltes dieser Körper.

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