11. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1881

49 schen Kegel), Elektromagnete, Fundamentalversuche über die elektrodynamische und magnetoelektrische Induction. Experimentale Ableitung der Grundgesetze der Thermoelektricität. Wöchentlich 3 Stunden. Geometrie und geometrisches Zeichnen. a) Geometrie Flächengleiche Figuren und ihre Verwandlung, Flächenberechnung im Einklange mit dem bezüglichen mathematischen Lehrstoffe dieser Classe. Anwendung der algebraischen Grundoperationen zur Lösung einfacher Aufgaben der Planimetrie. b) Geometrisches Zeichnen. Fortsetzung der in der II. Classe geübten Constructionen mit Berücksichtigung des in der Geometrie behandelten Lehrstoffes, ornamentale Anwendungen auf Fälle und Beispiele aus der technischen Praxis. — Vorwürfe hiezu aus den Zeichen vorlagen von Andel, Ferstle, Teirich u. A. Wöchentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen. Uebungen im Ornamentzeichnen nach Entwürfen des Lehrers an der Schultafel, ferner nach farblosen wie auch polychromen Musterblättern, wobei der Schüler in passender Weise über die Stilart des Ornamentes zu belehren ist. Studien nach den plastischen Ornamenten, sowie nach geeigneten schwierigeren ornamentalen Muster¬ blättern, wobei gelegentlich auch die menschliche und thierische Figur in den Kreis der Uebungen einzubeziehen ist. Gedächtnis-Zeichenübungen, wie auch fortgesetzte perspectivische Darstellungen geeigneter technischer Objecte. Wöchentlich 4 Stunden. Turnen. Ordnungsübungen. Gegen- und Walzschwenken, Schwenkungen, Drehungen und Reihungen in Verbindung; Schlängeln durch offene Reihenabstände; Kette Reihenaufzüge. — Freibungen. Kniewippen, wechselbeinig in Schrittstellungen oder im Stand auf einem Fusse mit Aufstemmen der Ferse oder Fussspitze des anderen; Fechter stellung und Ausfall; frühere Uebungen während des Hüpfens auf einem Bein, Schritt und Kreuz-Zwirbeln. Einschaltung von Zwischentritten bei Schrittarten. Dauerlauf bis Schwebebaum. 8 Minuten. — Hantelübungen mit 1—11 Kilo schweren Hanteln. — Stellungswechsel, Begegnen und Ausweichen. Gehen mit Kniewippen und in Fechterstellung Freispringen mit 11 Drehung beim Nachsprunge. — Sturmspringen bis 11 Meter Wagrechte Leiter. Hang und Hangeln mit hoch. Bockspringen zu höherem Masse. mässigem Schwunge. Zuckhangen an Ort. Armwippen aus und zu Beugehalten; Griffwechsel mit / Armdrehungen, Hangeln und Kammgriff. — Senkrechte Leiter. Steigen rücklings. — Schräge Leiter. Steigen an der untern Seite. — Stangengerüst. Klettern an zwei Stangen. Hangeln an Ort und aufwärts erst mit gestreckten Armen. — Reck. Stützeln; Drehen aus dem Stütz zum Quer- und Seitsitz; Abschwung vorwärts und rückwärts. Ueberdrehen zum Liegehang, Schwingen im Aufschwunge aus demselben ; Griffwechsel im Liege- und im reinen Hange. — Schaukelringe. Schwingen mit Abstoss, im Beugehange; Kreisschwingen der Beine. — Rundlauf. Laufen ohne und mit Drehung, auch mit gemischtem Hang. — Barren. Aussensitze hinter der Hand mit Fortbewegung rückwärts; Schwingen fortgesetzt; Wende; Ueberdrehen aus dem Stand mit gemischten oder Ellengriff. Spiele. Die früheren, Bärenschlagen, Kettenreissen. Wöchentlich 2 Stunden. IV. Classe. Religionslehre. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. Wöchentlich 2 Stunden. Deutsche Sprache. Zusammenfassender Abschluss des gesammten grammatischen Unterrichtes. Zusammenstellung von Wortfamilien mit Rücksicht auf Vieldeutigkeit und Verwandtschaft der Wörter gelegentlich der Lectüre. Das Wichtigste aus der Prosodie und Metrik. — Lectüre wie in der III. Classe. In der Auswahl des Lesestoffes ist mit Ausschluss von Uebersetzungen poetischer Originale aus dem Lateinischen und Griechischen auch die antike und germanische Götter- und Heldensage zu berücksichtigen. Memorieren und Vortragen. — Aufsätze, mit Berücksichtigung der im bürgerlichen Leben am häufigsten

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