11. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1881

— 42 quartett: „Nimm deine schönsten Melodien“ von Abt schloss die Vorträge ab. — Hierauf folgte die Festrede des Directors. Ausgehend von der Verlobung der hohen Bräute am 7. März v. J., welches Ereignis auch dieser Anstalt Veranlassung zu einer Schulfeier bot, gieng Redner über auf den heutigen Tag der Vermählung, auf den Bund vor dem Altare des Herrn der sich heute vollzog, auf den Bund in Leiden und Freuden und wies hin auf das glänzende Vorbild der kaiserlichen Eltern, die im Glücke der Ehe und im Vertrauen auf Gott zu schwerer Zeit die Kraft fanden, sich und das Vaterland aufrecht zu halten. Hinzeigend auf die allgemeine, herzliche Festesfreude beantwortet Redner die Frage: Woher dieser Jubel? mit dem Hinweis auf das innige Verhältnis zwischen Volk und Dynastie und sieht darin die glänzende Bestätigung der längst historisch gewordenen Thatsache dass vielleicht nirgends in der Welt Volk und Dynastie durch so unauf lösliche Bande mit einander verknüpft sind, wie in der altehrwürdigen glor= reichen Monarchie der Habsburger. Redner zeigt, wie dieses Verhältnis sich forterbt auch auf den hoffnungsvollen Kronprinzen, der bereits der Liebling aller Völker Oesterreichs geworden ist. Uebergehend auf das Leben und die Vorzüge des Kronprinzen stellt Redner Hochdenselben insbesondere den Studierenden als leuchtendes und nachahmungswertes Vorbild hin. Schließlich gab Redner der heutigen Festfeier noch dahin Ausdruck, dass der Wunsch des kaiserlichen Vaters sich erfüllen und die heute vollzogene Verbindung ebenso das Glück des Kronprinzen wie auch das Glück des Reiches begründen wolle. Ein dreimaliges Hoch auf das geliebte Kaiserhaus und die Absingung der Volkshymne schlossen die Feier. Nach der Schulfeier begab sich eine Deputation des Lehrkörpers zu dem Herrn Bürgermeister der Stadt, ihn zu bitten, derselbe wolle anlässlich des so erfreulichen Ereignisses die herzlichsten Glückwünsche des Lehr körpers, verbunden mit der Versicherung unwandelbarer Treue und Ergeben heit, Sr. k. k. Majestät zur Allerhöchsten Kenntnis bringen. Am 28., 30., 31. Mai, 1. und 2. Juni wurden die schriftlichen Maturitäts-Prüfungen abgehalten, denen sich alle 16 Schüler der VII. Classe unterzogen. Am 16. Juni betheiligte sich die Anstalt an der in Steyr abgehaltenen theophorischen Procession. Am 23. und 24. Juni wurden unter dem Vorsitze des k. k. LandesSchulinspectors Herrn Eduard Josef Schwammel die mündlichen Maturitäts-Prüfungen abgehalten, denen sich, da 1 Abiturient in Folge beigebrachten ärztlichen Zeugnisses im Sinne der hohen Ministerial-Verordnung vom 10. September 1880, Zl. 11.715, die Erlaubnis erhielt, diese Prüfung bei Beginn des Schuljahres 1881/2 abzulegen, die übrigen 15 Schüler der VII. Classe unterzogen. 1 Abiturient, Grogger Josef aus Admont in Steiermark, erhielt ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnug, 10 er¬ hielten das Zeugnis der Reife, 3 dürfen nach 2 Monaten die Prüfung aus

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