— 37 - durchaus ablehnende. Septimius Severus nahm eine für dasselbe friedlichere Haltung ein, Alexander Severus (222—235) erlaubte bereits den Bau von Kirchen; Maximinus, Decius und Diokletian verfolgten es und unter letzterem spielt die legendarisch ausgeschmückte Geschichte vom Martyrium des Florian in Enns. Im Jahre 311 wurde durch Kaiser Constantin die gesetz¬ liche Duldung des Christenthums ausgesprochen und 332 wurde es zur Staatsreligion erklärt. Doch dauerte der Kampf der alten und neuen Staatsreligion fort, denn sowol unter Vornehmen wie bei dem conservativen Landvolke gab es noch Verehrer der alten Götter, gegen welche Theodosius (380—392) mit Edikten einschritt. In unserem Lande erscheint ein Bischof in Lauriacum zur Zeit Severins, ein Priester Maximian in Joviacum, Klöster stiftete Severin. Merkwürdigerweise sind die beiden letzten Erhalter der Römerthums in unserem Lande ein Christ, Severinus, und ein Heide, Generidus, wie wir im Schlusskapitel hören werden. Mit dem Römerthum gieng in Ufernoricum auch das Christenthum zu Grunde, wenn sich auch einzelne Ueberreste von Römern und Christen durch die traurigen Zeiten des 6. und 7. Jahrhundertes hidurch bis zur Neueinführung desselben erhalten mochten. VII. Das Ende der Römerherrschaft. Vier Jahrhunderte lang hatte der Römer an den Ufern der Donau geherrscht; das Land war wohl angebaut und fruchtbar, hatte blühende Städte und Märkte und feste Castelle an den Ufern des Stromes und tiefer landeinwärts an wichtigen Punkten, vertheidigt von tapfern Römerkriegern, Aber näher und näher kam das Verderben, das alte Reich war erschüttert und als die Römerkraft gewichen, nützte kein Castell und keine Burg egen die elementare Wucht, mit welcher die Germanen in Erfüllung ihrer weltgeschichtlichen Aufgabe gegen das Imperatorenreich anstürmten, das nur zu häufig im Innern uneinig seine beste Kraft selbst zerstörte. Seine alten Legionen waren in der furchtbaren Schlacht, die am 28. September 351 Kaiser Constantius II. wider seinen Gegenkaiser Magnentius schlug, Grunde gegangen; seine Truppen waren fortan Barbaren aller Nationen seine Feldherrn kühne Söldnerführer. Vergebens suchte Julianus Apostata das Heiden- und Römerthum neu zu beleben, vergebens liess Valentinian I. die Festungen reconstruieren, umsonst eiferte Theodosius I. mit Gesetzen und Verfügungen gegen die Disciplinlosigkeit der Soldaten, — das Verhängnis erfüllte sich. Im Jahre 378 schlugen die Gothen den Kaiser Valens bei Adrianopel und nur die Kraft des Theodosius oder vielleicht mehr die List der Römer und die Planlosigkeit der Germanen hielten das Reich noch einige Zeit, ja brachten alle Theile in die Hand eines Einzigen. Theodosius aber theilte dasselbe definitiv und seitdem führten Ost- und Westrom ein Sonderdasein. Näher und näher kommt die Gefahr. Vor Alarich erzittert Italien, seine stürmenden Schaaren nehmen 409 Rom ein und nur List leitet seinen Nachfolger Athauf nach Gallien. Italien ist wieder gerettet
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