— 21 Namen von einer 1822 noch vorhandenen römischen Säule, in nächster Nähe dieses Ortes bei Kirchberg wurden Ueberreste einer römischen Villa bloßgelegt; in Mattighofen selbst fand sich ein römischer Leichenstein, in dessen Nähe bei Kobl wurde ein römischer Begräbnissplatz, ein Cinerarium, aufgedeckt; in Schalchen diente ein Römerstein als Weihwasserkessel; in der Nähe dieses Ortes wurden Bauten und Geschirre entdeckt; Mauerkirchen und Burgkirchen endlich haben Namen, deren erster Theil auf alte römische Bauten hindeutet. In Braunau beweisen Münzfunde das Dasein einer römischen Ansiedlung nach Passau am rechten Eine Straße von Juvavum — Salzburg - Salzach- und Innufer ist durch zahlreiche Funde erwiesen, von denen nur die auf oberösterreichischem Gebiete erwähnt seien. Zu Reut bei Wildshut fand sich ein Grabstein; in Untersteinbach bei Ostermiething Reste von Bauten, Urnen und Lampen; in Tarsdorf, gleichfalls in dessen Nähe, ein Denkstein (der Lollia Pocca); in Ueberackern, in der Nähe der Vereinigung von Salza und Inn, stand fast gewiss ein römisches Castell; in Ranshofen findet sich noch der Grabstein der Familie der Restitute, ein im 16. Jahr hunderte noch vorhandener zweiter ist verschwunden. Der Münzfunde in Braunau wurde bereits Erwähnung gemacht; von Minaberg bei Reichersberg wird auch von einem solchen berichtet; in Schärding war eine römische Statue, die vom Volkswitze „Paperl getauft war, aber seit 1821 ruinirt ist, indem sie mit Mörtel beworfen wurde; nördlich von Schärding in Wern stein endlich wurde ein Gelübdestein eines Veteranen der zweiten italischen Legion gefunden. Ins herrliche Salzkammergut, dessen Naturreichthum an dem unent¬ behrlichsten Gewürze schon lange vor Ankunft der Römer und während deren Herrschaft von den alten celtischen Bewohnern ausgebeutet wurde, führte eine Straße von Schwannenstadt zum Gmundner-See, wo bei Pinsdorf Römermünzen gefunden wurden, in Altmünster an der Kirche ein Kopf eingemauert ist, ein römischer Denkstein war und mehrere Bauten am Brenn¬ bühel aufgedeckt wurden, und weiter nach Ischl, aus dessen Umgebungen nicht nur Münzfunde gemeldet sind, sondern wo noch jetzt im gothischen Unterbau des Thurmes der Pfarrkirche ein römischer Denkstein eingemauert ist; ein zweiter im 16. Jahrhunderte noch vorhandener ist verloren gegangen. Ischl erscheint auch inschriftlich als Zollstation unter dem Namen statio Escensis; von hier führte die Straße über Goisern, wo Münzen gefunden wurden, nach Hallstatt, der uralten Keltenniederlassung zur Gewinnung des Salzes, bekannt durch die hunderte, reiche Ausbeute gewährenden Keltengräber im Hochthale des Mühlbaches, dem alten „Heidengebirge. Vom Dasein der Römer spricht hier ein 1733 in der Kilbwehre entdecktes Grab eines Römers und Münzfunde. In der Nähe von Goisern zweigte sich, wie noch jetzt, eine Straße ab, welche über die Pötschen, auf deren Höhe ein ömischer Denkstein sich fand, nach Aussee und Mitterndorf führte, von wo
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