11. Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr, 1881

20 — ein alter Stein, welcher selber Ort sey gefunden worden, darinnen folgende gewest : Schrifft eingegraben und zu lesen Dem die Feinde zum Stehen Jovi STA Tori Q Ab bringenden Jupiter. VRNUS CAE Quintus Aburnus Caedicanus Die LANVS Leg. Aug. Legatus? Augusti? LEG. AVG. Auch circa 1796 sind nach einer Nachricht in Pritz Geschichte der Stadt Steyr (S. 76) Münzen gefunden worden, worüber übrigens Pritz selbst nichts genaueres wusste. Leider ist ein neuerer Fund nicht bekannt und vom Steine selbst keine Spur mehr vorhanden, auch der Ort des Fundes zu ungenau angegeben, als dass weitere Schlüsse gezogen werden dürften. Wie von Steyr die Enns aufwärts seit früheren Mittelalter die sogenannte Eisen strasse zieht, zog auch eine Römerstraße über Ternberg und Losenstein, an welchen Orten Münzfunde gemacht wurden, in der Richtung derselben bis Altenmarkt in Steiermark, und von hier nicht durch das einst und noch im vorigen Jahrhunderte unwegsame Gesäuse, sondern über den Buchauersattel nach Admont im Ennsthale; eine andere ennsabwärts nach Lauriacum in der Richtung der heutigen Poststraße über Kronsdorf, im frühen Mittelalter, urkundlich 825, Granesdorf, vielleicht in der Gegend von Burg mit der Straße von Niederösterreich her durch eine Brücke in Verbindung. Die westliche Fortsetzung dieser Straße gieng über Sierning, wo wir an der Kirche einen Kopf, wahrscheinlich von einer römischen Statue, mit der daruntergeschriebenen Jahreszahl 1487 eingemauert finden, nach Burg, süd¬ lich von Kematen am hohen linken Kremsufer und über Leombach, wo einst ein Schloss stand, nach Thalham und Wels. Von Wels aus ist eine Straße über Scharten nach Eferding — Mariinia num — durch Spuren gekennzeichnet. Ebenso eine Straße von Eferding über Weizenkirchen nach Peuerbach; von dem in dessen Nähe gelegenen Ober bubenberg führt (nach Strnadt Geschichte von Peuerbach) eine kaum mehr erkennbare Straße auf dem Kamme der Berge über die Schmiede im Walde nach Gaisbuchen und spaltet sich am Jungfernstein in zwei Zweige: der eine führt über Grafendorf nach Passau, der andere nach St. Aegid, in dessen Nähe Stanacum war. Die Straße heisst „Hochstraße", der Weg von Peuerbach bis Oberbubenberg „Hirweg“ — vermuthlich „Heerweg“ — und führt über die „Hirnbrücke", vermuthungsweise „Heerbrücke.“ In Peuerbach scheinen sich überhaupt zwei Straßen gekreuzt zu haben: die eine von Stanacum oder Joviacum nach Ried und in das Mattigthal; eine andere von Wels nach Schärding. Die Straße in das Mattigthal selbst zweigte bei Straßwalchen ab und gieng über Lengau, Munderfing, Pfaffstetten, Mattighofen, Schalchen, Mauerkirchen oder Burgkirchen nach Braunau. In Munderfing soll eine alte römische Säule gestanden haben, und fanden sich Spuren alter Bauten; Sauldorf in der Nähe von Mattighofen hat seinen

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