— 18 Schwannenstadt fanden sich Münzen und ein Merkur aus Bronze ; im benach¬ barten Köppach ein römischer Denkstein; in Vöcklabruck und dem benach¬ barten Thalham Münzen und im nahen Schöndorf ein Meilenstein vom Kaiser Septimius Severus; in Vöcklamarkt ein römischer Leichenstein; zwischen Vöcklamarkt und Frankenmarkt liegt Ort und Schloss Walchen; in Purgstall bei Mösendorf dürfen wir ein römisches Castell vermuthen, in Mösendorf selbst fand sich ein römischer Meilenstein; Straßwalchen, schon im Salzburgischen, spricht durch seinen Namen. Von Wels aus zog die Hauptverbindungsstraße mit dem binnenländischen Noricum und in weiterer Fortsetzung mit Aquileja über den Pyhrn. Als Stationen zu diesem heutigen Grenzpunkte zwischen Oberösterreich und Steiermark sind in der Peutingerschen Tafel Vetonianis, Tustastione, Ernolatia und Gabromagi, im Antoninischen Reisebuche Tutatione und Gabromago. resp. Tutatio und Gabromagus angegeben. Die Straße zog von Wels nicht wie die jetzige Poststraße über den Höhenzug zwischen dem Alterbach und Sipbache, sondern wahrscheinlich im Thale des erster, worauf die Hofnamen Straß, Gassenhof, Steinhof hindeuten; übersetzte den Alterbach bei Littering und gewann die Höhe zwischen diesem und dem Pettenbach, in dessen Thal sie bei Bergern herunterstieg ; hier wird 993 eine „via publica häufige Bezeichnung alter Römerstraße, erwähnt; in Pettenbuch darf mit vieler Wahrscheinlichkeit die Station Vetonianis vermuthet werden. Von Pettenbach weg nahm die Straße die Richtung auf das Kremsthal über den Magdalenenberg und stieg durch die Vertiefung des Grösslingbaches bei Unter-Inzersdorf vom Höhenrücken herab, gieng über Kirchdorf und Micheldorf mit der heutigen Poststraße nach Klaus. Hier an der engsten Stelle des Steyrthales steht eine alte Feste, während sich der gleichnamige Ort beinahe zwei Stunden in der Länge im Thale bis über die Mündung der Steyerling in die Steyr hinaus ausbreitet; an dieser Mündung am linken Steyrufer liegt Preiseck. Nach Vermuthung der meisten Schriftsteller ist die Station Tutatio in Klaus zu suchen, aber sie kann auch in Preiseck gewesen sein und Klaus ein Vorposten dazu. Uebrigens muss die Poststation nicht mit dem befestigten Punkte der Straße zusammengefallen sein und Tutatio kann noch weiter im Innern des Steyrthales, nämlich bei Diernbach gesucht werden, wo an der Einmündung der Teichel in die Steyr für eine Befestigung ein Punkt war, wie ihn die Römer liebten, und wo Funde von Gegenständen römischen Ursprungs gemacht wurden. Was den Namen Tustatio oder Tutatio anbelangt, so stammt derselbe wol nicht vom lateinischen „tueri schützen, sondern vom Namen des keltischen Handelsgottes Toutates oder Teutates. Von der Mündung der Teichel in die Steyr fort gieng die Straße im Thale der ersteren in das schöne alpine Thalbecken von Windischgarsten wo die im Jahre 1868 und 1869 unter Leitung der gegenwärtigen Pfarrers von St. Pankraz Franz Oberleitner geglückte Ausgrabung der Ueberreste
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