9. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1879

25 — D’rum tön’, mein Lied, aus tiefster Seele: Soloquartett: Du Land, dem ich mich treu vermäle, Dir weih' ich Kraft und Wunsch und Streben, Du sollst dein schmuckes Haupt erheben, Und weit dahin zu Land und Meer Mög' stralen hell dir Glück und Ehr'! Chor: So lasst uns Brüder treu verbinden, In Wort und That den Deutschen finden, Soloquartett: Lasst selbst das Leben uns nicht schonen, Gilt uns der Ruf für Oest'reichs Kronen: Chor: In meiner Lieb' ist nichts dir gleich, Mein Vaterland, mein Oesterreich! Declamationen: h) Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe. Von Kerner. i) Die Martinswand. Von A. Grün. k) Das Vergissmeinnicht. Von Proschko. Die Himmel verkünden die Ehre Gottes. Gemischter Chor mit Soli von Jos. Haydn. (Vorgetragen von den Zöglingen.) Chor: Die Hlimmel verkünden die Ehre Gottes Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament. Solo für Dem kommenden Tage sagt es der Tag, gem. Terzett: (Die Nacht, die verschwand, der folgenden Nacht; Die Himmel verkünden die Ehre (lottes Chor: Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament. Solo-Terzett: : In alle Welt ergeht sein Wort, Jedem Ohre klingend, keiner Zunge fremd. : Die Himmel verkünden die Ehre Gottes Chor: Und seiner Hlände Werk zeigt an das Firmament. m) Festrede des Directors: Gestatten Sie mir zunächst, hochverehrte Anwesende, dass ich Sie in meinem Namen und im Namen des Lehrkörpers herzlichst hier willkommen heisse und dass ich Ihnen zugleich den innigsten, tiefgefühlten Dank ausspreche für die ebenso zahlreiche als in hohem Grade ehrende Beteiligung an dem Feste, das wir, wenn auch in bescheidener, so doch gewiss in herzlichster Weise feiern. Die österreichische Geschichte, so unendlich reich an den erhebensten Beispielen treuer Liebe und Anhänglichkeit an das Allerhöchste Herrscherhaus, weiss von manchem Jubelfeste zu erzählen, welches die Völker Oesterreichs gemeinsam mit dem geliebten Kaiser¬ hause begingen, mit dem sie seit Jahrhunderten Freud' und Leid, die sonnigen Tage des Glückes, wie nicht minder auch die trüben Zeiten schwerer Heimsuchung geteilt haben. Aber noch wurde kein Gedenktag gefeiert, an dem das Gefühl solidarischer Treue und Hingebung, reiner, unbegränzter Liebe und Verehrung der Gesammtbevölkerung für das Allerhöchste Kaiserhaus alle Schichten der Bevölkerung des weiten Reiches in gleicher Weise durchdrungen hat, als jetzt, da wir das Fest der silbernen Hochzeit des Kaisers Franz Josef I. und der Kaiserin Elisabeth feiern.

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