23 als Held, als Staatsmann; doch er ist noch mehr als das alles, er weiss Mensch zu sein, Mensch in der ganzen Würde und Erhabenheit des Begriffes. Sein Herz steht jedem seiner Unterthanen stets offen, das regste Mitgefühl sowol für die Gesammtheit als für Einzelne gibt er bei jedem Anlasse kund und wenn herbe Schläge seine Völker heimsuchen, ist er der Erste bereit an den Schauplatz des Unglückes zu eilen und Trost und Hilfe spendend die vom Unglück Gebeugten wieder aufzurichten. Wir mögen Ihm folgen, wohin immer, überall und immer tritt er uns als wahrhaft edler Freund seines Volkes entgegen. Welch ein erhabenes Bild ist es nicht, den Kaiser als Jäger zu sehen! Dort, wo der wilde Föhn über die Alpen rauscht, dem Wanderer Tod und Verderben bringend, wo jede Schrittbreite vom tückischen Elemente gegen den Eindringling in die Räume der Alpenwelt vertheidigt wird und gähnende Abgründe den Gemsen sichere Zuflucht geben, dort können wir den Kaiser finden. In schlichtem Gewande, die treue Büchse in der Hand, steht er auf schwindelnden Höhen, frischen Geistes und kühnen Muthes den Elementen Trotz bietend, um das edle Wild zu erlegen, dessen Jagd schon seine Ähnen mit sprich¬ wörtlichem Wagnis und Eifer betrieben. Und in welchem Kleide edler hoheitsvoller Weiblichkeit tritt uns an seiner Seite unsere erhabene Landesmutter entgegen ! Ueberall ist sie zu finden, wo es Not und Elend zu mildern gilt. Sie tritt an das Bett der Kranken, tröstet mit mildem Zuspruch und richtet Verzagte mit herzlichen Worten auf. Ueberall, wo das Elend in seiner verschiedenen Gestalt Einkehr hält, ist unsere gute Kaiserin bereit, Hilfe zu leisten, und die reichsten Gaben fliessen aus ihren milden Händen zu den Notleidenden. Dabei ist sie die beste Gattin, die zärtlichste Mutter und Grossmutter und stets bestrebt als erste Frau der Mon¬ archie in Erfüllung ihrer Pflichten allen Frauen als ein Vorbild voranzuleuchten. l’nd wie herzlich, wie überaus glücklich und liebevoll gestaltet sich der Verkehr in der kaiserlichen Familie. Ihre kaiserliche Hoheit Erzherzogin Gisela, die Gemahlin des Prinzen Leopold von Bayern, und die liebenswürdige Prinzessin Valerie hängen mit zärt¬ licher Liebe an ihren erlauchten Eltern und lassen keine (telegenheit unbenützt, um ihnen neue Beweise der Liebe und Hochachtung zu geben. Wie glücklich aber Rudolf, der erhabene Sprössling und Erbe des grossen mächtigen Reiches, seine kaiserlichen Eltern durch seinen Verstand, sein Wissen und sein edles Hlerz macht, das können wir ermessen, wenn wir daran denken, dass ja wir selbst und jeder wahrhafte Oesterreicher mit unauslöschlicher Liebe und begeisterter Verehrung zu ihm auf¬ blicken, dem Stolze und der Freude Oesterreichs. Am besten jedoch kennzeichnen sich die Tugenden und Verdienste unseres glor¬ reichen Herrscherhauses an den dadurch geweckten Empfindungen und Gefühlen der Uinter¬ thanen, welche heute aus dankbaren Herzen hervorquellen, um zum Trone zu steigen, heute in der mannigfachsten und grossartigsten Weise ihren Ausdruck finden. So nehmt denn, geliebtes Herrscherpaar, den (lückwunsch der hier versammelten Jugend huldvoll entgegen, der, wenn er auch von einer kleinen Schaar und ferne von dem erhabenen Glanze der Majestät zum Ausdruck kommt, doch nicht mit weniger Begei¬ sterung, mit weniger Herzlichkeit entgegengebracht wird. Die schlichten Worte, mittelst welcher das überquellende Herz seinen Empfindungen Sprache verleiht, sie mögen Euch in ihrem schmucklosen, natürlichen Gewande ein Beweis sein, dass unauslöschliche Dankbarkeit, hingebende Liebe und Treue die Grundfesten der Anhänglichkeit sind, welche uns heissen, wenn einst Euer Ruf erschallt, mit vereinten Kraften und mit Gut und Blut, Euch das zu vergelten, was Ihr in so erspriesslicher Weise vollführt habt zum Heil und Segen Eurer Völker, welche heute mit dankbaren Ilerzen in die Weise ausbrechen: Heil Franz Joseph, Heil Elisen, Segen Habsburgs ganzem Haus!
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