21 Auch das Allerhöchste Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin am 19. November 1878 wurde in ähnlicher festlicher Weise begangen. Vom 29. Jänner bis einschliesslich 5. Februar 1879 wurde die Anstalt von dem k. k. Landesschulinspector Herrn E. J. Schwammel in einge¬ hendster Weise inspicirt. Der I. Semester endete am 15., der II. begann am 19. Februar 1879. Der h. o. ö. Landes-Ausschuss hatte mit Sitzungsbeschluss vom 30. Jänner 1879, Z. 492, einem Schüler der Anstalt ein Franz Josef Unterrichtsstipendium im Betrage von 52 fl. 50 kr. verlichen. Die Bekanntmachung der Verleihung dieses Stipendiums, die zum Gedächtnisse an die am 18. Febiuar 1853 von der Allerhöchsten Person Seiner k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers Franz Jo-ef 1. glücklich abgewandte Lebensgefahr gestiftet sind, hatte im Sinne der Stittungsurkunde am 18. Februar 1879 vor sämmtlichen Schülern der Anstalt in feierlicher Weise und mit einem entsprechenden Vortrage des Directors stattgefunden. Der schöne Ehrentag der österreichischen Völker, das Allerhöchste Hochzeits-Jubiläum Ihrer k. und k. Majestäten, wurde von der Anstalt, die ja auch bisher jedes das Allerhöchste Kaiserhaus berührende Ereignis in geziemender Weise begangen hatte, würdevoll gefeiert. Am 22. April hatte sich eine Deputation des Lehrkörpers nach Linz begeben, um Seiner Excellenz dem Herrn k. k. Statthalter die Bitte zu unterbreiten, hochderselbe wolle die herzlichsten Glüekswünsche des Lehrkörpers verbunden mit der Versicherung unwandelbarer Treue und Hin¬ gebung an das Kaiserhaus zu den Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen lassen. Mittwoch den 23. April um 2 Uhr wurde in dem mit den Bildnissen Ihrer k. und k. Majestäten auf das festlichste geschmückten Zeichnungssaale der Anstalt und unter ungewöhnlich zahlreicher Betheiligung der hiesigen Bevölkerung, indem auch alle Spitzen der Behörden vertreten waren, ein Schulfest mit folgendem Programm abgehalten: a) Huldigungsrede des Abiturienten Blaimschein Hermann. Hochgeehrte Versammlung! Das Leben, sowol in seiner Individualität als auch im Verhältnisse zur bürgerlichen Giesellschaft und zum Staate, bringt Augenblicke, wo sich der Mensch hinausgerissen fuhlt aus dem beengenden (iedrange des Erdendaseins, hinausgerissen in eine hôhere Sphare jubelnder Freude und Feste-lust, welche sein überschwellendes Hlerz auch laut und fröhlich aussern muss. Aber nicht nur im Leben des Einzelnen, auch im Leben ganzer (emeinwesen, im Leben ganzer Volker gibt es solehe Momente, die lange und sehnsuchtsvoll erwartet werden, um fur lange Zeiten unvergesslich im Hlerzen jedes Teilnehmers fortzuleben. U'nd ein solcher hoher Freudentag ist es, welcher uns heute in festlich geschmückten Raumen zusammenfûhrt, ein solcher alle Vôlker der ôsterreichischen Monarchie bis in's Tiefste berührender Moment ist der Tag, an dem vor 25 Jahren unser allergnädigster Kaiser
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