9. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1879

sonen des Adels aus Chaucer’s Zeit dar, nämlich des Earl of Huntingdon und der Herzogin von York, der Schwägerin John of Gaunt’s. *) B. An die Klage des Mars schliesst sich die Klage der Venus. Sandras zieht beide Gedichte in eines zusammen und behauptet, dass ein französisches Gedicht von Graunson, einem savoyschen Ritter, der am Hofe Richard’s II. lebte, zu Grunde liege, welches verloren scheint. Dies ist indes nur von der Klage der Venus richtig, wo Chaucer selbst im Envoy angibt: „And eke to me hit is a grete penaunce, Syth ryme in Englissh hath such skarseté, To folowe worde by worde the curiosité Of Graunson, floure of hem that maken in Fraunce Für die Klage des Mars ist es nicht bewiesen. Die Form ist ungewöhnlich schwierig. Es sind 10 Strophen, von denen die letzte das Envoy bildet. Jede Strophe besteht aus 8 Zeilen mit den Reimen ababbccb. Je drei Strophen haben dicselben Reime und denselben Refrain. Der erste Refrain ist: For every preiseth his gentilesse der zweite: Al the reverse of eny glad felyenge; der dritte: To love him best that shal I never repente. Das Envoy aber besteht aus 10 Zeilen mit dem Schema aab aab baab. V. Chaucer’s Words Unto His Own Scrivener. In einer siebenzeiligen Strophe, welche nach dem Metrum des Compleynte to Pité gebaut ist, richtet der Dichter an seinen Schreiber Adam folgenden Vorwurf: „Wenn Du noch einmal Boethius oder Troilus für mich zu schreiben haben solltest, so copiere genauer, oder Du sollst den Grind unter Deine langen Locken bekommen. Wol manchen Tag musste ich Deine Arbeit wieder machen, corrigieren und radieren, und alles wegen Deiner Nachlässigkeit und Schleuderhaftigkeit 3).“ Nach der Liste bei Furnivall (Trial Forw. p. 16) fallen die paar Verse in die Zeit zwischen 1374 und 1384, nach Bocthius und Troilus, auf welche zwei Werke ja Bezug genommen wird, und vor das „House of Fame." Näheres über den Schreiber Adam ist, so viel wir wissen, nicht be¬ kannt. *) Trial Forw. p. 79. 2) Morr. VI, 307. — Ferner gedruckt in Furnivall’s Parall. Text Ed. P. II, Nr. IX. 3) Das wird wol unter dem „rape" gemeint sein. Morris' (lossar, das, wie oft, so auch bei diesem Worte in Stich lasst, belegt nur ein Adv. rape aus dem Romaunt of the Rose, v. 6518. Die Stelle lautet: „I say and swere hym ful rape“. Ferner findet sich im Append. zum Gloss. ein Adj. rape. belegt durch v. 101 der Cokes Talo of Gamelyn in den Canterbury Tales: „Than byspak his brother that rape was of rees.“ Doch muss dasselbe Wort im Mittelenglischen auch als substant. üblich gewesen sein. Stratmann führt in seinem Wörterbuche an : rape, hrape = haste, festinatio.

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