— 23 lichen oder schwach violett gefärbten Cylinder und die Farbe der Flamme wird weiß. Die Form der Flamme hängt von der Construction der „Brenner ab, diese selbst werden aus Eisen, Porzellan oder Speckstein (Lavabrenner) verfertigt. Letztere haben vor den eisernen den Vorzug, daß sich ihre Oeffnungen nicht so leicht verstopfen, wie es bei den eisernen durch Oxydation der Fall ist. Nach der Form der Brenner unterscheidet man Strahl-, Flach¬ und Rundbrenner (Argand’sche Brenner). Bei den Stahlbrennern strömt das Gas aus einer senkrecht gebohrten feinen Oeffnung und bildet einen Flammenstrahl von kreisrundem Querschnitt. Diesc Flammenform ist für die Leuchtkraft eines Gases die unvortheilhafteste, weil ein großer Theil der ausgeschiedenen Kohlenstofftheilchen in der Flamme aus Mangel an Sauerstoff nicht bis zum Glühen erhitzt wird. Bei dem Flachbrenner strömt das Gas entweder durch einen Schnitt aus (Schnittbrenner) oder durch zwei in den Brenner gebohrte Löcher, die unter einem Winkel gegen einander geneigt sind (Zweiloch- oder Manchesterbrenner). Nach der Form der Flamme nennt man die Schnittbrenner auch Fledermausflügelbrenner und die Zwei¬ lochbrenner auch Fischschwanzbrenner. Kommt es darauf an, ein helles, ruhiges und stetiges Licht zu erzielen, wie es für die Zimmerbeleuchtung am geeignetesten ist, so haben die Brenner die Einrichtung der bekannten Argand'schen, wie man sie an den Lampen mit runder Flamme findet. Die hoble ringförmige Platte des Brenners trägt eine Anzahl feiner Bohrlöcher, 10—20 und auch noch mehr, die in einem gleichen Abstande von einander ringförmig geordnet sind. Soll die Flamme gleichmäßig sein, so müssen alle Bohrlöcher genau dieselbe Weite haben. Wie bei den Lampen ist auch hier die Flamme mit cinem Zugglase, Cylinder, bedeckt, wodurch der Zufluss der Luft geregelt wird. Eine hellere, rein weißere Flamme erzielt man dadurch, daß man an dem Gasleitungsrohre in einiger Entfernung über der Flamme einige Windungen anbringt. Diese werden von der Flamme erwärmt und mithin auch das Gas, welches dann um so leichter verbrennt. Damit der blendende Glanz der Flamme gemildert und das Licht weithin verbreitet werde, umgibt man den Cylinder oft noch mit einer Hülle, in Form von Kugeln, Halbkugeln, Glocken u. s. w. aus Papier, Milchglas oder mattgeschliffenem Glasc. Zu gleicher Zeit erreicht man hierdurch, in Folge der Zerstreuung des Lichtes beim Durchgange durch die durchscheinende Hülle, noch den Vortheil, daß die von der Flamme beleuchteten Gegenstände nicht so starke Schatten werfen. Unter den Nebenprodukten der Koblengasfabrication sind die Koks, das Gaswasser, der Theer, der Gaskalk und der Schwefel der Lamning’schen Mischung schr wichtig; an cinigen Orten wird auch das Cyancalcium der Laming’schen Masse auf Berlinerblau verarbeitet. Die Fabrikation des Holzgases ist der des Steinkohlengases sehr ähnlich und es wird hierzu hauptsächlich gut getrocknetes Föhren- und Tannenholz verwendet. Die Retorte wird mit 50—60 Klgr. Holz beschickt
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