flüchtigsten flüssigen Antheile desselben sind Gemenge von Butanen mit Pentanen, welche gleich dem Methan beim Verbrennen eine nur schwach leuchtende Flamme geben. Die Bestandtheile des gereinigten oder raffinirten, als Lampenöl verwendeten Petroleums werden durch Kohlenwasserstoffe repräsentirt, welche zwischen den Heptanen und den Dodekanen liegen. Die höheren Glieder der Reihe der Ethane haben eine butterähnliche Con¬ sistenz, die von Cis IIss bis zu den Gliedern C2r Hso und C 3o Hez als Pa¬ raffin zum Vorschein kommen, welche in den meisten Petrolcumsorten sich finden. Wie es erscheint, kommen in einigen Petroleumsorten äusser den Ethanen schwere Kohlenwasserstoffe vor, welche der Reihe der Aethylene angehören, namentlich die Glieder Amylen C3 Hio, Hexylen Ce Hi2, Heptylen C7 Hia und Octylen Cs Hic. Wegen der ausserordentlichen Feuergefährlichkeit des rohen Erdöls darf kein solches mehr ans Amerika versendet werden. Es besteht dort ein Gesetz, wonach jedes Fass Erdöl einer Untersuchung zu unterwerfen ist, bevor es in den Handel kommt, und wonach kein Oel zugelassen werden darf, welches bei einer Temperatur unter 100° F. brennbare Dämpfe (von Butylwasserstoff) entwickelt. Auch in England hat man im Jahre 1868 ein ähnliches Gesetz (Petroleum-Bill) erlassen. Bemerkenswerth ist die Beobach¬ tung von Ommeganck in Antwerpen, dass eine Petroleumflamme durch Chloroform sofort zum Erlöschen gebracht werden kann. Die heutzutage im Gebrauche stehenden Kerzen werden hauptsächlich aus Talg, Paraffin, Wachs, Wallrath oder Stearin (ein Gemenge von Stearinund Palmitinsäure) verfertigt. Es finden demnach bei gewöhnlicher Temperatur feste Leuchtmaterialien ihre Verwendung, es sind dabei alle complicirteren Apparate Überflüssig, wesshalb auch die Kerzenbeleuchtung trotz ihrer Kostspieligkeit ihre praktische Seite hat und sich auch noch lange im Gebrauche erhalten wird. Das feste Leuchtmaterial der Kerzen bekommt immer die Form eines Cylinders, nach dessen Längenaxe der Docht gespannt ist. Von grosser Wichtigkeit ist es, dass die Stärke des Dochtes zu der des Leucht¬ materials im richtigen Verhältnisse stehe; denn ist der Docht zu dick, so schmilzt beim Brennen desselben der Kerzenrand schnell ab, die Kerze „läuft“. Ist er zu dünn, so bleibt der Rand zu lange stehen, es entsteht ein Hohl¬ brennen und das geschmolzene Materiale ertränkt den Docht, so dass nur eine kleine, schwach leuchtende Flamme entstehen kann. Bei Talg-, Paraffin¬ und Wachskerzen soll der Durchmesser des Dochtes sich zu dem des Materials wie 1 : 10 verhalten, bei den Stearinkerzen wie 1 : 8. Ueberhaupt ist der Docht ein sehr wichtiger Bestandtheil einer jeden Kerze und von seiner guten Beschaffenheit hängt das gleichförmige und ruhige Brennen der Kerze wesentlich ab. Man verfertigt den Docht desshalb aus einem gleiebförmig dicken und rein gesponnenen Garn, damit er überall gleich dick werde und keine nicht eingesponnenen Fäden, sogenannte „Räuber oder Neider
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