5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875
62 zeigte , s i c h d i e T o c h t e r a r t e n an d e r g an z e n P e - r i f e r i e d e r S t a mm a r t au s s ch e i d e n, treffen wir bei den Aquilegien ein ähnliches Vcrhältniss, wie es bei den Ci r s i e n statt hat, dua sich nemlich die Tochterarten nur am afldlichen Bande de• Verbreitungabezirkea der Aqui- legia vulgari• auaoheiden und gleichsam die ~fld- liohe Grenzmauer fiir du weitere Vordringen der- aelben bilden. · Stellen wir uns nun einen Augenblick auf den Standpunkt jener Botaniker, die da meinen, man müsse all' die verschiedenen Typen, die sich von einer Art unterscheiden lassen, einer Sam- melspecies, also in unserem Falle alle oben aufgeführten Aqui- legien etwa der A. vulgaris subsummiren, so werden wir bei einer derartigen Betrachtung auf ein Resultat kommen, das auch wir, freilich in ganz anderem Sinne, als jene, werden verwerten können. Ein derartiger Botaniker würde nemlich sagen, man könne allerdings diese einzelnen Formen auseinanderhalten, jedoch geben sie alle in einander über und seien nichts, als blosse Va riet ä t e n der vulgaris. Er würde etwa der vulgaris zunächst die Sternber.gii, nigricans und alpina anreiben, dann sagen, mit der alpina seien zunächst jene Formen, die wir als pyrenaica, Einseleana und thalictrifolia bezeichnet haben, ver- wandt, die man von ihr nur durch unbedeutende Merkmale trennen könne ; - mit der letzteren wiederum stimmen die Kitaibelii und grata nahe überein. Mit der Sternbergii könne man die sulphurea, Bertolonii glandulosa und Ebneri, mit der nigricans die transsilvanica, paraplesia und longisepala vereinen. Auf diese Weise hätte uu der Mann nolens volens auf einen S t ammb au m geführt , den ich auf Tab. I scizzirte. Ich huldige, wie aus dem gewählten Motto : ,, Ceteroquin in dubiis praestat distinguere quam confundere", hervorgeht, durchaus n i c h t der A n s i c h t der z u s a mme n z i eh e n den Au t o r e n , die da in unserem Falle etwa glauben würden, man müsse der Aq. vulgaris alle übrigen Arten subsummiren,erstere etwa mit gesperrter Schrift oben anschreiben und alle andern als var. ,·, P, r ect. folgen lassen, aber doch nebenbei die einzelnen Formen unterscheiden und zu jeder einzeln wiederum bemerken, dass sie eigentlich doch nur eine Form, Abart oder Varietät der vul~aris sei, wie diess ·z. B. Morren in seiner Monographie des
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