5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

50 Houle de Marbore als Standort in den Pyrenaeen an, an welchem Standorte diese Pflanze später auch von mehreren Botanikern gefunden wurde, und so in die Herbarien kam, namentlich von Endress und Bordere und nur diese Pflanze aus den Pyrenaeen, wo sie auch noch an mehreren anderen Standorten vorkommt, stimmt mit der Beschreibung De Candolles und ist als die Aq. pyrenaica De C anzunehmen. Reichenbach in seiner fl. germ. exc. III p. 749 (1830) giebt A. pyrenaica im südlichen Gebiete an und zieht zu ihr, wie aus den Standorten, die er citirt, entnommen werden kann, nicht bloss A. Einseleana, sondern auch Kitaibelii, Sternbergü und Bertolonii. Koch in seiner Synopsis giebt sie ebenfalls in Südtirol, in der Schweiz, am Comersee, Krain u. s. w. an, alles Standorte, wo nirgends die echte A. pyrenaica vorkömmt, son- dern die sich auf Einseleana beziehen. Grenier und Godron in ihrer Flore de France meinen entschieden die echte A. pyrenaica und geben sie durch die ganzen Pyrenaeen hindurch an, citiren aber dazu, ausser De C. Fl. Fr. 5. p. 648 auch noch Koch Syn. 24.; Rchb. ic. t. 117 Fig. 4732, was entschieden unrichtig ist, da diese beiden Autoren ganz andere Pflanzen darunter verstehen. Gaudin in seiner Flora helvetica vol. III p. 477 giebt sie am Luganer- und Comersee an und citirt dabei ausser De C. auch noch Bert. Amoen, ltal. 374, A. viscosa Trev. de Delph. et Aq. p. 23 n. 2; alpina Lam u. viscosa Gouan Jll. tab. 19 und fügt dann noch folgende Observatio bei: ,,Icon Gouaniana folia nostrae non male exprimit, ut haec fortassc, quemadmodum perhibet sagaciss. Treviranus, ipsissima sit Aq. viscosa L. Hocce tarnen nomen ideo admittere non ausus sum, quia secundum Cl. Candollium A. viscosa vix, atque docente Cl. Bertolonio neutiquam a vulgari differt." - Er versteht unter seiner pyrenaica ebenfalls die ihr namentlich in der Blattform sehr ähnliche A. Einscleana. Aus seiner beigesetzten Observatio, ersieht man, wie gross die Con- fusion mit dem Namen A. viscosa ist, da der eine Botaniker sie mit dieser, der andere mit jener synonymisirt, oder gar nur mit einem Fragezeichen beizusetzen wagt; ich halte mich daher für berechtigt den Namen A. viscosa ganz fallen zu lassen, um so mehr, als ich ihn für einen Cumulativbegriff halte, welchem mehrere Formen, die wir jetzt auseinander halten, subsummirt wurden. Am meisten scheinen damit A. Einseleana nnd tha- lictrifolia einerseits und Aq. Sternbergii andererseits verstanden

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