5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875
47 wenigsttns im frischen Zustande; mit Flaumbaaren untermischt, grün, 3- 5 bltitig. Wurzelblätter grünlich, unterseits graulich, beide Blattflächen d r li s i g b eh a a r t, die untere Seite eher weniger als die obere,. matt, ohne jeden Glanz. Blattstiel und Blattstiel- eben dicht drüsig behaart, erstere bis zu IOOmm. lang. Blätter doppelt dreitheilig, die einzelnen Blattlappen bis zum dritten Theile eingeschnitten; der mittlere Zipfel des mittleren Lappens schwach gezähnt, breit, mit ziemlich parallelen Rändern, sonst gekerbt. Mittlerer Blattlappen 30mm. lang und ebenso breit, also im Umfange rundlich, gegen die Basis schwach ~eil- förmig verlaufend, die einzelnen Lappen sich berührend, oder einander mehr minder deckend, sitzend. Die untern Stengel- blätter den Wurzelnblättern ähnlich geformt, die obern einfach dreitheilig, sitzend mit mehr linearen Zipfeln, gleichfalls dicht drüsig behaart. Blüten etwas nickend, später aufrecht, mittel- mässig gross, lichtblau, beim Verblühen in's Röthliche über- gehend. Sporn gerade, an der Spitze geknöpft, in der Knospen- lagc allerdings hakig gebogen. Länge der Petalen sammt Sporn 20 mm. ; Länge des Sporns 14mm. ; die La min a ist also nur 6mm. lang, also am k li r z c s t cn u n t e r a 11 e n Aq u i l e g i e n, während der Sporn ziemlich lange ist. Die Sepalen sind eiförmig, 29mm. lang, 11 mm. breit und ragen um 14mm. Uber die sehr kurze Lamina hervor, also verhältnissmässig (bei so kurzen Se- palen) sehr weit. Die Staubgefässe sind um 5mm. länger als der Limbus, die Griffel sind ziemlich kürzer als die Staub- gefässe (etwa um 3mm.), an der Spitze gerade. Die Nebenstaub- fäden am Rande schwach wellig, sehliessen die Staubfäden ein und sind etwas länger, als die Hälfte derselben.' Die Antheren sind gelb. Früchte nicht sehr lang, im Vergleich zu den Frucht- stielen nur schwach behaart, wenigstens die ausgewachsenen. Diese Pflanze wurde zuerst vom H. Hofgärtner Maly in Wien im Jahre 1864 bei Bila Gora in der Crivoscie (Croatien) gefunden, wovon er getrocknete Exemplare Bischof Heinald mittheilte, in dessem Herbare sie sich finden. Er cultivirt selbe auch im ehern. Host'scben Garten (Belvedere) in Wien, wo sie in mehreren kräftigen Exemplaren alljährlich blüht. Maly gab der Pflanze, da sie ihm schon gleich anfangs von der A. Kitaibelii vgschieden schien den Namen grata, ohne sie jedoch irgend- wo zu publiciren, welchen Namen ich hiemit acceptire. In Dr. A. Kerner's Herbare fand ich nun eine Pflanze, welche ganz mit
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