5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

80 u. s. w. Er führt dann ferner an, dass diese Pflanze von den Siebenbürger Botanikern meist mit Aq. alpina verwechselt worden sei und giebt als Unterscheidungsmerkmale. von ihr namentlich den stärker gekrümmten Sporn, den langen Limbus, die stumpfen Sepalen u. s. w. an. ,,Ziemlich nahe", sagt er weiter, ,,steht sie übrigens der Aq. glandulosa Fisch. und die Zukunft wird es -zeigen, ob sie mit derselben identisch ist, oder nicht." In Bezug artf ihr Vorkommen , sagt er, beginne sie oöerhalb der Tannengrenze in einer Höhe von 5- 7000' absoluter Höhe und sei ein steter Begleiter von Ainus viridis. Neilreich setzt in seinen Nachträgen zu Maly's En. pl. wahrscheinlich auf obige Bemerkung Schur's hin A. transsilvanica Schur und glandulosa Fischer mit alpina Bmgt. synonym. Es handelt sich nun darum, herauszubringen, ob diese Zusammen- stellung richtig ist, denn im andern Falle musste die Pflanze den ältern Namen glandulosa F. führen. In Linkers En. pl. horti Berolin. 1822 pars II p. 84 findet sieb folgende Diagnose von der Aq. glandulosa Fisch. : ,, Cau l e mu l t i fl o r o, folioso, pedunculis, petiolis foliisque subtus subpubescentibus, calcaribus incurvis, petalorum limbo multo brevioribns, stylis stamina superantibus, capsulis villosis; Hab . . . . 2J.. Cor. caerulea magna". - Aebnlich lautet auch die Diagnose, die Ledebour in seiner Flora rossica I, p. 56 giebt und auch die in De C. Prodr. p. 50; Wie daraus ersehen werden kann, passt diese Diagnose auf unsere Art durchaus nicht, denn der Stengel ist entschieden einblütig und nicht „multiflorus", die Pflanze ist durchaus k a h 1, und es wäre schwer cinzm1ehen, wie Fischer einer ganz kahlen Pflanze den Namen glandulosa hätte bei- legen können; von den übrigen auffallenden Charact.eren dieser Pflanze geschieht gar keine Erwähnung. Die Diagnose in Link. En. pl. ist Ubrigens sicher einer bereits einige Zeit im Garten cultivirten Pflanze entnommen, die wahrscheinlich schon einiger- massen degenerirte. Herbar- Exemplare dieser Pflanze (A. transsilvanica) sind sehr selten. In den sonst so reichhaltigen Herbarien des Wiener hot. Museums, in Pittonis und Dr. A. Kerncr's, sowie im Univer- sitäts-Hcrbare in Innsbruck findet sich kein Exemplar davon, sondern nur einzelne Exemplare einer anderen, von dieser auf- fällig verschiedenen Pflanze mit der Bezeichnung A. glandulosa Fisch. oder auch alpina Bmgt. aus den Fogarascher Alpen, welche

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