5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

27 In der 1817 erschienenen Abhandlung des Treviranus, betitelt: ,,De Delphinio et Aquilegia observatione~", finden wir unter Aq. vulgaris P, folgende Stelle: „ Vidimns qnoqne plantam in pratis ad pedes montium in Hnngariae valle Szulov, Comitatns Trentschin a Dr. Rochelio lectam et sub nomine Aq. viscosac missam, quae tamen ab Aq. viscosa L. Monspeliaca diversissima est et ob habitum, ob foliorum florumqne conformationem, cum Aq. vulgnri conjngi debet, a qua non ditfert, nisi caule snpeme visco10, petalis aognatiori bns, labellla stamine brcviorihns. An haec A. viscosa W. et K. PI. rar. Hnng. II. t. 169?" In der österreichisch bot. Zeitschrift, Jahrg. XXI, 10, p. 264, findet sich in einem Aufsatze: ,,Zur Flora Ungarns" von Uechtritz folgende Notiz: „Ictl besitze ein Exemplar einer Aquile 6 ia ans <lern Comitate Trencsin (in pratis ad pedes montium in vallc Szulov), welches von Rochel 1808 ge- sammelt und als Aq. viscoRa bezeichnet ist. Treviranus, der dasselbe in der Sammlung meines Vaters gesehen, erwähnt tler Pßanze in seiner Schrift: De Delph. et Aquilegia observ. 1817, mit folgenden Worten: ,,Vidimns quoque .... eot. wie oben. - Für A. vulgaris möchte ich 11ber die Pßanze nicht halten, die sich ansser den erwähnten Merkmalen noch durch eine abweichende Tracht, durch die im Vergleich zu jenen riesenhaft entwickelten Blattlappen, sehr grosse Blmnen u. s. w. unterscheidet. Ich vermuthete in . derselben friiher die mir unbekannte A. trimssilvanica Schur (A. glandulosa Fisch?), da aber diese nach Kerner (Oest. bot. Zeitschr. XVII p. 221) identisch mit Haenkeana Koch ist, so diirfte die Trencsiner Pßanze nicht dazu gehören, die mit Exem- plaren der letzteren aus Krain nicht übereinstimmt." Ich selbst hatte nun Gelegenheit diese Pflanze in einem sehr gut erhaltenen Exemplare in Dr. A. Kerner's Herbare zu studiren, welches Exemplar im Jahre 1808 gesammelt und mit derselben Etiquettc versehen ist, wie Uechtritz angiebt, daher wol gleichfalls von Rocbcl gesammelt. Auch erhielt ich durch die Gtite des H. Pfarrers Holnby in . Ns. Podhrad im Trcncsiner Comitate mehrere Exemplare zur Einsicht und ich kann nun mit Bestimmtheit sagen, dass diese Pflanze mit der Aq. viscosa W. et K. PI. rar. Hung. II f. 169 = Aq. Kitaibelii Schott nicht zu identificiren ist, wie Treviranus zu glauben scheint, da ich von letzterer Pflanze sowol die ausgezeichneten Abbildungen an citirter Stelle selbst gesehen, als auch Original- Exemplare derselben lebend im ehern. Hostischen Garten im Belvedere zu Wien, wo sie vom H. Hofgärtner Maly aus Kroatien hingebracht wurden, und dann noch Herbar - Exemplare in Dr. A. Kerner's Herbare, von Th. Pichler gesammelt, zu beobachten in der Lage war. Die Unterschiede sind zu auffallend, als dass ich sie noch näher aufführen sollte, und ich glaube einzig und

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