5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

19 leginm FI. Rumel. dieselbe nicht erwähnt. Auch Ledeboou giebt in seiner Fl. ross. keinen einzigen Standpuukt siidlich von Sara- tow an, fehlt daher auch in der Krim m, wo iibrigens. auch keine andere Specics vol'zukommcn scheint. Wol ahel' treffen wir sie wiederum in Si ehe n b ii r g c n und in der B n k ow in a, wo sie in Fuss Fl. Transs. an vielen Standorten angegeben wird. Iu Ungarn gieht sie Dr. A. Kerner in seinen Vege- tationsverhältnissen des mittleren und östlichen Ungarns (österr. hot. Zeitschrift 18G7 Nr. 17 p. 221) im mitt.elungarischen Berg- lande auf der Slanitzka, einem Kalkberge sfüllich von Pilis Csaba an. Nach Sadler auch auf Trachyt bei Visegrad; häu- figer in der Bakonygruppe in den W:ildcrn bei Ziscz 350-450m. ! Schlosser und Vukotinovitz verzeichnen sie in ihrer Flora croatica hci Iwanit.scl1, Klcck, Samhor in Cr o a t i e n zusammen mit der platysepala Rchh. Dr. V. v. Ebncr fand sie am Schneeberg in Unterkrain. (Herbarium Dr. A. Kerner.) Nymanu's Syll. fl. Europ. giebt sie ferner „in Italia continentalis" an; anch liegt im Innsbrucker Universitäts-Hcrbare ein Exemplar einer Aqnilegia von Padua, dem Prcchtiscl1en Hcrhare entnommen. Pollini in seiner Flora Veronensis führt sie im n ö r d l ich e n lt a l i e n an. In den A l p e n l ändern j e d o c b, in Tirol, der Schweiz, Kärnthen, Salzburg, Oberösterreich bis zur Enns und im südlichen Baiern unterhalb der Donau fehlt sie. Dafür finden sich gerade in diesen Ländern mehrere andere Arten und es s<·-heint sich dieses Ft hlen der A. vulgaris auch pflanzen- geographisch dahin erklären zu lassen, <lass es eben nicht wahr- 8cheinlich ist, dass mehrere namentlieh so nahe vcwandte Parallel- Artcn, wie A. vnlgari8, nigricans nnd Kternhcrgii nebeneinander gleichstark verbreitet sind, sondern, dass sie sich g1cicbsam im Kampfe um's Dasein gegenseitig verdrängen, welchen Kampf wir uns jedoch in der Art denken mfü;sen, dass, bedingt durch die klimatischen Vcrlüiltnisi-c dieser Länder allmiilig die neuen Arten (nigricans, Sternhcrgii) entstanden seien, welche den nn- giinstigen Einfliissen des Klima mehr trotzen konnten, in dcm- sPlben lebensfähiger waren, als die vulgaris, und ihr so auf.diese Weise durch natürliche Auswahl des für diese Verhältnisse besser Orgiulisirtcn den ßoden nach und nach abgewannen. Einige angebliche Fundorte der A. vulgaris in Tirol nnd auch anderwärts in den Alpen scheinen sicher auf verwilderte Exemplare, auf GartcnflUchtlinge sich zu beziehen. Anderer-

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