5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

18 in seiner fl. germ. exc. eine grosse Anzahl von Varietäten an, deren strenge Auseinanderhaltung nmnöglich ist. Wir sehen aber daraus, dass gerade diese Art vorzugsweise das Vermögen zu variiren hat, Varietäten zu bilden, und kiimwn, wie wir am Schlusse scheu werden, auch dieses Moment als ein sehr wich- tiges für die Descendenztheorie verwcrthen. - Monstrositäten finden sich Ubrigens nicht nur in Giirten, wo sie a11crdings be- sonders häufig zur Beobachtung kommen, sondern auch wil<l, wie z. B. Dr. V. v. Ebner solche bei Hcinbach uiichst Wien sammelte. Dass eine Vereinigung der A. Stcrnbergii, nigricans und viscosa Gonan mit der vulgaris, wie sie von mehreren Au- toren durchgeführt wird, nicht thunlich ist, werden wir bei den betreffenden Species sehen. Was die Verb reit u n g der A. v n l gar i s anbelangt, so ist zu bemerken, dass sie den g r ö s s t c n V c r b r c i tun g s- b e z i r k aller A q n i l c g i e n besitzt, und schon desshalh glaube ich mich berechtigt, sie als die Stammart aller übrigen Formen anzusehen. An den meisten Orten jedoch, wo sie vorkommt, findet sie sich selten in zahlreichen Exemplaren, sondern ist viel- mehr sparsam und vereinzelt. Versuchen wir es nun, ihre V e g et a t i o 11 s l i nie zu ziehen und beginnen dabei im Siidwesten Europas, so treffen wir dieselbe in S p au i e n: in Viscaja und Arragonien (propc Bilbao et alibi Willkom itcr hisp. II. laut Herbar - Exemplaren des Wiener bot. Gartens). Nach Grenier und Godron flore de Franee und nach Boreau florc du Centre de la France findet sie sich durch ganz Frank r e i c b. Nymann's Sy11. fl. Eur. giebt sie auch in Brittannien, ferner in Belgien (Lüttich, Namur, Luxemburg) an. Marsson's Flora von Neu- und Vorpommern gicbt sie auf der Insel Rligen an. Nach Ledcl1oou fl. ross. treffen wir sie in V ol h y nie n, Li t t hau e n, Li v 1 an d, auf der Insel 0 s i l i a, bei Peters b n r g; im m i t t I er e n Ru s s l an d. z. ll. bei Moskau, an der Wolga bei Sa r a t ow, dann bei Je k a- t er in e n b ur g, von wo aus sie sich dann weiter östlich in Sibirien verbreitet. Ihre nördliche Verbreitungslinie durfte sieb von Jekaterinenburg nach Petersburg ziehen, dann in Scandi- navien sich etwas nördlicher wenden, da dort ja alle Vegetations- linien in Folge der Einwirkung des Golfstroms eine niirdlichere Verschiebung erleiden. Im s U d ö s t l i c h s t e n E u r o p a scheint sie ganz zu fehl e n; wenigstens ist in Griesebachs Spiei-

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