5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875
15 Formen zeigen eine mehr lederartige Consistenz , z. B. pyre- naica, }~inseleana, Sternbergii, paraplesia. Der Verlauf der Nerven ist netzförmig, richtet sich nach .den Blattzipfeln und bietet zur Unterscheidung der einzelnen Arten keinen weitem Anhaltspunkt. Die Stengelblätter sind meist einfacher gebaut, als die Wurzelbllitter und namentlich viel weniger gekerbt, meist nur einfach, dreit.heilig, kurz gestielt oder sitzend mit schmalen, linearen Zipfeln, welche meist ganzrandig sind. Die untersten sind manchmal den Wurzelblättern ähnlich, die obersten bracteen- förmig. Die Behaarung findet sieb an allen Theilen der Pflanze mehr minder stark, namentlich am obern Ende des bllltent.ra - genden Stengels und an den Adern der Blattwinkel. Drllsen- haare treffen wir nur bei grata und glandulosa; ganz kahle Blätter zeigen Eim1eleana, pyrenaica, alpina, 1mlphurea, Stern- bergii; vulgaris, nigricans und longisepala, wenigstens im aus- gebildeten Zustande. Die Wu r z e l ist eine Art Wurzelstock, oft ziemlicl1 ver- ästelt. Die F r li c h t e bieten innerhalb der verflchieclenen Arten keine durchgreifenden Verschiedenheiten; nur einige wenige Arten zeigen etwas stärker behaarte Friichte als die Uhrigen, was bei der Beschreibung Erwähnung finden wird. Der Same ist klein, schwarz, fast <lrcikantig bis rundlich. Was das allgemeine Vorkommen der Aquilegien betrifft, so finden sie sich meist an grasigen Stellen der Wald- ,._ ränder, lieben mehr <lcn Halbschatten und etwas Feuchtigkeit; einige jedoch, grata, Einscleana gedeihen auch auf sonnigen, mehr trockenen Abhängen. In Bezug auf die l-liihenvcrbreitung fallen namentlich die sicbenbiirgischcn Arten auf, die nach der Angabe dortiger Botaniker bis in eine Höhe von 7000' steigen, während wir in den Alpen die am Mchsten gehende nigricans wol schwerlich über 5000' noch trnffen durften. An ein be- stimmtes geognostisches Substrat sind sie nicht gebunden. Die geographische Verbreitung werden wir am Schlusse, nachdem wir die einzelnen Arten kennen gelernt ha- ben werden, betrachten.
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