4. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1874

Modi, der Participien und Negationspartikeln. Lehre vom französischen Satzbau und der Interpunction. Elemente der Wortbildungslehre. Fortgesetzte mündliche und schriftliche Uebungen mit Hervorhebung der Gallicismen und der wich¬ tigeren Synonymen, bei steter Berücksichtigung einer Vermehrung des Wort¬ vorrats und einer genauen Kenntnis echt französischer Phraseologie. Alle 14 Tage eine Hausarbeit, alle 4 Wochen eine Schularbeit. Wochentlich 8 Stunden. Geographie und Geschichte. 2 Stunden: Specielle Geographie des Vaterlands, Umrisse der Verfassungslehre. Geographie von Amerika und Australien. 2 Stunden: Uebersicht der Geschichte der Neuzeit mit umständ¬ licherer Behandlung der vaterländischen Geschichte. Arithmetik. Ergänzende und erweiternde Wiederholung des gesamm¬ ten arithmetischen Lehrstoffs der Unter-Realschule; wissenschaftlich durchge¬ führte Lehre von den vier ersten Grundoperationen mit allgemeinen Zahlen, grösstes gemeinschaftliches Mass und kleinstes gemeinschaftliches Vielfaches; Lehre von den gemeinen Brüchen. Gleichungen des ersten Grades mit einer oder mit zwei Unbekannten, nebst Anwendung auf praktische Aufgaben. Wo¬ chentlich 4 Stunden. Physik. Schall, Licht, Magnetismus, Elektricität. Wochentlich 2 Stunden. Chemie. Uebersicht der wichtigsten Grundstoffe und ihrer Verbindun¬ gen, mit besonderer Berücksichtigung ihres natürlichen Vorkommens, jedoch ohne tieferes Eingehen in die Theorie und ohne ausführliche Behandlung der Reactionen. Wochentlich 2 Stunden. Geometrie. Anwendung der vier algebraischen Grundoperationen zur Lösung von Aufgaben der Planimetrie und Stereometrie. Theoretisch-construc¬ tive Uebungen im Zeichnen der wichtigsten ebenen Curven. Einleitung in die darstellende Geometrie: orthogonale Projection des Punktes und der Linie. Wochentlich 3 Stunden. Freihandzeichnen. Zeichnen nach figuralischen und ornamentalen Vorlegeblättern und Modellen, von einfacher Contourzeichnung zur Schattirung fortschreitend. Wochentlich 4 Stunden. V. Klasse. Deutsche Sprache. Lectüre von Uebersetzungen aus der classischen Literatur der Griechen und Römer; Lectüre einer Auswahl aus leichteren Werken der mittelhochdeutschen Periode im Urtexte; Ueberblick über die deutsche Literatur von ihren ersten Anfängen bis zum Schlusse des XIV. Jahr¬ hunderts. Erläuterung des Wesens, der Formen und Arten der Poesie, sowie der vorzüglichsten prosaischen Darstellungsformen auf Grund des Gelesenen. Recitirübungen und Aufsätze über Gelesenes und Gehörtes. Wochentlich 8 Stunden. Französische Sprache. Sprechübungen und schriftliche Aufsätze mit besonderer Rücksichtnahme auf die französische Lectüre und auf die übrigen Lehrgegenstände; Lesung von Musterstücken der historischen, descrip¬ tiven und epistolarischen Literatur, mit Belehrungen über die französische Be¬ handlungsweise der entsprechenden Stilgattungen. Wochentlich 3 Stunden.

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