4. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1874

34 1873 auf die Dauer des Wintersemesters beurlaubt, und da auch nach Ablauf dieses Urlaubes leider keine Besserung eingetreten war, wurde mit h. M. E. vom 18. Februar 1874 die Verlängerung des Urlaubes bis zum Ende des II. Semesters 1873 4 bewilliget. An seine Stelle wurde der Privat-Beamte Ludwig Matzka berufen und ihm die Ertheilung des Unterrichtes in der darstel¬ lenden Geometrie an den drei oberen Classen der Anstalt über tragen. Aus Anlass des Allerhöchsten Namensfestes Seiner Majestät des Kaisers wurde am 4. October 1873 feierlicher Gottesdienst in der Vorstadtpfarrkirche St. Michael abgehalten und zum Schlusse desselben die Volks¬ hymne gesungen. Sämmtliche Schüler nahmen hieran Theil. Dasselbe geschah am 19. November 1873 als dem Na¬ mensfeste Ihrer Majestät der Kaiserin. Die Jubelfeier der fünfundzwanzigjährigen Regierung unseres Allergnädigsten Kaisers und Herrn Franz Josef I., die in allen Theilen der weit aus¬ gedehnten Monarchie in festlichster Weise begangen wurde und die sich durch die begeisternde Theilnahme aller Völker des Reiches zu einem Ehrentage in des Wortes schönster und edelster Bedeutung gestaltete, wurde auch von der Anstalt, wenn auch in engem und bescheidenem Rahmen, festlich begangen. Am Vor¬ abende dieses denkwürdigen Tages, am 1. December 1873, versammelten sich die Studirenden in dem mit dem Bildnisse Seiner Majestät geschmückten Festsaale, und nach voran¬ gegangenen patriotischen Declamationen wurde ihnen vom Di¬ rector die Bedeutung dieser Festfeier erörtert. Der Redner konnte sich auf sehr dankbarem Gebiete bewegen und insbesondere dar¬ auf hinweisen, wie gerade unter der Regierung Seiner Ma¬ jestät dem Unterrichte neue segensreiche Bahnen geschaffen wurden; ist ja auch diese Anstalt, an der die Studirenden zu tüchtigen Staatsbürgern sich heranzubilden die schönste Gelegen¬ heit haben, unmittelbar ein Geschenk Seiner Majestät und aus dessen hochherziger Initiative selbst hervorgegangen: „Von der Stirne heiss Rinnen muss der Schweiss“ soll daher die Devise des Studirenden sein, damit er einst im entscheidungsvollen Momente der Gegenwart, mit gediegenem Wissen ausgestattet, Edles und Gutes schaffe, zum Wohle der

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