3. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1873

Schulnachrichten vom Director. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit der allerhöchsten Entsch li eßnn g vom 4. Juni 1872 die Errichtung einer Staats-Oberreall!chule in Steyr allergnädigst zu genehmigen geruht. Ein Wunsch, den die Besten und Einsichtsvollsten der Stadt seit Jahren gehegt, war nun erflillt, und Steyr, dei;sen industrielle Thätigkeit gerade in den letzten Jahren einen so erfreulichen Aufschwung genommen hatte, ist nunmehr in seiner weiteren Ellt- wicklung nicht mehr gehemmt. Zwar besaß Steyr, die uralt(} berühmte Eisen- und Industriestadt, das östcn·eichische Birming- ham, schon seit dem Jahre 1849 eine mit der damaligen Kreis- hauptschule verbundene zweiklassige Unterrealschule. Der löbliche Gemeinderath von Steyr, sieb von jeher aus- zeichnend, wenn es gilt, den Anforderungen einer vorgeschritte- nen Zeit gerecht zu werden, und das Unzulängliche dieses Bildungsinstitutes erkennend, strebte mit seltener Ausdauer und Opferwilligkeit, da unter den damaligen Verhältnissen meb1· nicht zu erreichen gewesen wäre, wenigstens die Errichtung einer dreiklassigen selbständigen Unterrealschule an. Mittelst Allerhöchster Entschließung vom 9. Oktober 1862 wurde denn auch dieser Wunsch der Stadtgemeinde erfttllt, uqd am 3. Oktober 1863 eine dreiklassige selbständige Unterreal- schule eröffnet. Die Anstalt zählte am Schlusse des ersten 8chuljabres 82 Schttler, und es wollte sich der Besuch trotz der nnermttdlicben Thä.tigkeit des früheren Vorstandes und nunmehrigen Direktors der k. k. Bildungsanstalt fttr Lehrer und Lebrer:nen in Linz, J o s e f Berge r, nicht erfreulicher gestalten, derselbe sank so- gar im Jahre 1870/1, obwohl indessen die Anstalt, den Bestim- mungen des oberösterreichiscben Realschulgesetzes vom 30. April

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