3. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1873
- 14 - Oberlebensherr, der Herzog Vasall, die Schaumberger After. vasallen. Außer diesem Umwege setzte sich Rudolf gelegentlich auch auf dem directen Wege des Zwangs gegen einen geistlichen Fürsten io den Besitz von Kirchenleben. So gegenüber dem Frei- singer Bischofe und dem Patriarchen vo11 Aquileja. Die Unter- werfung der Schaumberger unter die Lehensherrlicbkeit Rudolfs blieb kein vereinzeltes Factum. "Dergleichen Urkunden" (wie die der Schaumberger), sagt Kurz S. 120, nsind noch von vielen Adeligen vorhanden. Sie kHndigten ihren auswärtigen Lehen- berrn die Leben auf, und nahmen sie dann wieder von H. Ru- dolf". Berchtold führt bezüglich Reichs- und Activlehen Welt- lieber Beispiels Laiber 33 Fälle an, welche diese Behauptung Kurz' bestätigen. Mit den Burggrafen von Nürnberg aber, welche in Oesterreich beträchtliche Reichslehen und sonstige Güter besaßen, über die sie wiederum weiter nach unten lebensherrliche Rechte ausübten, versuchte es Rudolf vergeblich. Der Burggraf Friedrich beklagte ~ich nämlich beim Kaiser ttber ihn, und dieser verordnete in einer Urkunde am 30. November 1363 1 dass Fried- rich ewig alle Leben nur von römischen Kaisern und Königen und vom Reiche zu Lehen nehmen soll. Die Erbsehaftsbriefe sodann der Margaretha Maultasch, welche den Anfall 'rirols und jener Lehen, die Margaretba von geistlichen oder weltlichen Fürsten inne hatte, an Oesterrcich enthalten , citiren fast wörtlich mehrere Punkte der Privilegien. Ich will nur den Brief vom 2. Septembet· 1359 anführen, dessen Wichtigkeit hier gleich bleibt, oh er echt oder unecht ist. Ein- mal sagt derselbe, dass die Herzoge von Oesterreieh nsölich frey- hait, und recht habent von dem heiligen Römischen Reiche, swas an der herrscbaft, Land, Lettt oder güeter an ;,y vallent von Kautfes, Erbschaft, Gabe, gesebcfftes, gemechtnus, odet· von dbainer anderer zuvallunge wegen, das sey die nemen, und ha- ben sollen mit allen den freybaiten und Rechten, als das Land ze Oesterreich gefürstet und gestifft ist." Die Herzoge von Oester- reich sollten die Lehen , welche sie besessen habe, fordern; „wolt aber Inen der Römisch Keyser oder Klinige, oder dhain geistlich fürst, oder Prelat dieselben Leben versagen, so sullen und mtigen sy sew vordem an dem, von dem sew rllrent, drey stund mit ihren briefen, und mttgen sew darnach doch in Lehensweis recht i eh I i c b innhaben, besizen und niessen,
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