2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 7 Nachfolger geworden ; Eberhard hatte . näDJ.lich die kiburgische Erbtochter Anna geehelicht. Im J. 1273 nuri, mehrere Monate vor seiner Erwählung an das römische Reich, kaufte Graf Rudolf um 14000 Mark Silbers von Eberhard Willisau, Sempach, Schwiz, Stans, Buchs, Leute und Gut in den Waldstätten, von Anna aber Lenzbnrg, Vilmeringen, Sur, Arau, Mellingen, Zug, Art, Sursee , Casteln, den Hof zu Rinacb. 1 ) Es ist unbekannt, ob bei diesem Kaufe oder wann der Hof Sarnen an Rudolf oder dessen Kinder gekommen ist; 2 ) am 3. Mai 1278 muß es schon gewesen sein: denn an ibm besaß der König urkundlich den ganzen Argau, wie ihn Graf Hartmann der jüngere von Kiburg, sein eigener Vater Albrecht und Graf Eberhard sein. Vetter ein- zeln inne gehabt hatten, mit allen und jeden Gütern und Rechten des Gaues. Nach derselben Urkunde gehörten ihm auch das Tal Aegeri und die Höfe Kiburg und Frobnrg im Tale Schwiz. 3 ) Diese Güter also und dazu die Vogtei über die Leute des Got- teshauses St. Gallen 4 ) besaß Rudolf in der Schweiz, die Land- · grafscbaft im obem Elsaß n~d Gut aus dem Herzogtum Schwaben, als er (am 29. September 1273) König ward, und nenn Jahre später seine Söhne mit Oesterreich belehnte. Hier sei es nun erlaubt, auf die Waldstätte Uri, Schwiz, Untel'walden besonders zurückzublicken. Vom Tale Ur i gehörte schon im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts das Grundeigen- tum ttber den größern Teil der Abtei Zürich. :A:absburg besaß dort nichts, hatte aber vom R~iche Uber dieser Abtei Leute da- selbst die an Stelle der ·Grafengewalt getretene Vogteigewalt. Dem Vogte waren später wahrscheinlich auch die ttbrigen Be- wohner Uris, wenig zahlreich und vereinzelt, untergeordnet wor-- den. Dadurch war eine Gewalt geschaffen, welche über die verschiedenen Classen der Bevölkerung gleichmäßig sich erstreckte und dieselben zu einer Einheit verkn~pfte, deren Kräftigung allen gleich gefährlich, deren Schwächung oder gänzliche Beseitigung allen gleich wünschenswert sein mußte. 5 ) In Unterwal d e n waren neben Habsburg begiitert die Klöster Engelberg, Muri I Mnrb~ch, Münster, und der drei letz- , tem Vogtei stand wieder bei diesem Hause. 6 ) Ueber seine 1 ) Kopp ß, 1, Beilage 36, 9; 179, 212, 328 f.; Huber 57; Blumer 24: - 2) Kopp II, 1, 212. - 3) Kopp I, 207 f., ll , 1 , 596, 328 , 330 f.; Huber 28; Blumer 25, 227. - 4 ) Ueber dieselbe s. Kopp II, 1, 668, 674 f. - S) Huber 41, - 6) s, oben, und Huber 42.

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