2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 50 - der Kaiserin wurden von der Lehranstalt stets mit einem beson- deren Gottesdienste und durch Freigeben des Tages vom Unter- richte gefeiert. Die Schüler katholischen Glaubensbekenntnisses wohnten täglich - mit Ausnahme der kälteren Jahreszeit - der Schul- messe bei und empfingen jährlich fttnfmal die heil. Sacramente der Buße und des Altars. - Auch wurden fttr dieselben alljähr- lich zur österlichen Zeit von einem hochw. Herrn Pater S. J. Exercitien abgehalten. In jedem Schuljahre einmal inspicirte der k. k. Schulrat fttr Oberösterreich und Salzburg, Herr J oh-a n n Kurz , durch mehrere Tage die Schule, und zweimal des Jahres wohnte der bischöß. Commissär, Herr Canonicus AI o i s Z w ey t h n r m, dem eben stattfindenden Unterrichte in jeder der drei Klassen bei. - Am 26. Juni 1865 wurde der Lehranstalt die besondere Ehre eines Besuches Sr. Excellenz des damaligen Hen·n Statthalters von Oberösterreich, Freiherrn von Spiegelfeld, zu teil. Auf Grund der Allerhöchsten Entschließung Sr. k. k. apost. Majestät vom 6. Februar 1866 wurde den im Lehramte definitiv bestätigten Lehrern der k. k. Realschule der Titeln Professor" zuerkannt. - Vom 1. Jänner 1867 angefangen· wurde zufolge Allerhöchster Entschließung Sr. k. k. apost. Majestät • 11 ,Jm 23. Fe- bruar 1866 der Jahresgehalt der Prof~ssoren der k. k. Realschule (unbeschadet ihres Anspruches auf die Decennalzulagen) von 630 auf 735 fl. öst. W. erhöht. , Im I. Semester des eben abgelaufenen Studienjahres kam an der k. k. Realschule zum ersten Male die vom h. k. k. Staats- ministerium mit dem Erlasse vom 2. März 1866 Z. 4634 C. U. fllr die österr. Gymnasien und Realschulen vorgeschriebene neue Classificationsnorm zur Anwendung. Das Vermögen des L ocalreals eh u lfon des, gebildet aus den von den Schülern eingezahlten Aufnahmstaxen und dem hal- ben Schulgelde, ferneres von den Zinsen der kapitalisirten Fonds- einnahmen, beträgt gegenwärtig 2077 fl. 74 kr. öst. W. und be- steht ans drei in der städtischen Depositenkasse aufbewahrten Staatslotterie-Anlehens-Losen a 500 fl. und dem in der hiesigen Sparkassa erliegenden Barbetrage von 577 fl. 74 kr. -öst. W. Im Jahre 1865 unterbreitete die Stadtgemeinde Steyr durch eine Deputation des hiesigen Gemeinderates Sr. Majestät dem Kaiser die Bitte um Erweiterung der hiesigen k. k. Unterreal- 1ohule zu einer Ober real schule; dieses Majestätsgesuch langte

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