2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867
- 46 - wig am 1. September 1352 einen billigen Frieden zu vermitteln, und Albrecht stellte den 14. die Gegenbriefe aus. In dem fttr Zttrich heißt es unter anderm, dass, wer innerhalb der Eidge- nossenschaft dem Herzog das ihm Gebührende und Zukommende nicht geben wolle, binnen eines Monats dazu verhalten werden solle; sollte eine Stadt oder ein Land diesem nicht nachkommen, so ist Zürich verpflichtet, dein Aufruf des Herzogs oder seiner Amt- leute gegen die Saumseligen nachzukommen und zwar in so lange, bis demselben sein Recht geworden ist. Der fttr Scbwiz bezeich- net bloß die Anzuerkennnng der gi·undherrlichen und Patronatsrechte Oesterreichs, indem von einer, den Herzogen daselbst zustehenden "Grafschaft" keine Rede mehr ist. Der Gegenbrief. fttr Luzern erklärt die Zuhaltung aller österreichischen Rechte, Gehorsam gegen die Aemter nnd Steuern, Besetzung und Entsetzung des Ammann- schultheiß- und Kelleramtes durch clie Herrschaft. Der Stadt und dem Amte Zug verzeiht Albrecht, was im Kriege vor- gefallen , verlangt aber, dass sie ihm fürbaß dienen und gehor- sam sein sollen. Die Urner empfingen eine mit Zttrich, die Unterwaldner eine mit Schwiz, die Glarner als Lehen von Seckingen eine mit Zug gleiche Urkunde. Die Bünde wurden nicht berührt 1 ). In Folge eines Vertrages der Stadt Laufenburg mit Zl1rich vom 19. September 1352 erlangte endlich der seit der Mordnacht in letzterer Stadt gefangen gehaltene Graf Johannes von Habs- burg seine Freiheit wieder, weshalb Herzog Albrecht Zürich am 21. September zu Gnaden aufnahm, den 23. bestätigte Markgraf Ludwig von Brandenburg seine Vermittlung zwischen Albrecht und Uri, Schwiz, _Unterwalden, Zürich, Luzern, und am 29. ver• glichen sich Johannes und sein·e Brttder von Habsburg mit Zürich 2 ). Dem folgte 1353, 6. März der ewige Bund zwischen Schult- heiß, Rat, Zweihundert und BUrgern der Stadt Bern, und den Land- ammannen und Landleuten zu Uri, Schwiz und Unterwalden, zu welchem Bunde „die Veranlassung wahrscheinlich darin zu suchen ist, dass Bern seine. Besitzungen im Oberlande vor dem demo- kratischen Geiste bewahren wollte, den, wie bereits Glarus und Zug bewiesen hatten, die Waldstätte tiber ihre Nachbarländer ausbreiteten" 8 ). Darin wurde auch bestimmt: Würden die Zürcher . 1) Lichn. S. 286 f., Blumer 209, 216, 217 f., 221, 229, Nüscheler II 85, Liebenau 'l6 f., Kopp Urkk. S. 171 , Aintl. Samml. , Huber 86 - 2 ) Lichn. S. 287 f., Nüscheler II 85 f., Liebenau 73 f., 75. - 3) Worte Bl~rs.
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