2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 41 - ja, als 7 hervorragende Bttrger als Feinde der Herzoge zusammen- schwuren, verbannte 25. Juli 1343 das Volk sie aus der Stadt und stellte jedem nach seinem Vergehen eine gewisse Zahl Ver- ban:µungsjahre fest, was jedoch nicht in Ausführung kam. Da- fttr wurde den . 16. Nove·mber neben einem strengen Verbote politischer Verbindungen s. g. Sondereide 1 ) verordnet: Wer dazu riete oder wirkte, dass der den Eidgenossen geschworene Eid aufgehoben wttrde, oder auch nur spräche: Luzern seie so eigen wie Sursee und Sempach, dessen oder deren Hab' und Gut ist der Stadt verfallen 2 ) ! Nach langen Jahren des Friedens zwischen Oesterreich und der Schweiz sollte ein erschütterndes Gewitter von Zttrich her kommen. Dort hatte zwischen dem 16. Mai und 18. Juni 1336 Rudolf Brnn eine Umwälzung bewirkt, und war der alte Rat ausgewiesen worden. Trotzdem letzterer sich am 22. Jänner 1340 an die Stadt ergeben, verband er (der ausgewiesene Rat) 1349, 17. August sich mit dem Grafen Johann von_ Habsburg, der den 1. Oktober 1343 mit Zürich ein festes Bündnis gemacht und ewige Freundschaft gelobt hatte (!), durch einen Vertrag ·zu einer Mordnacht. Sie fand statt am 23. Februa~ 1350, ohne dass die Stadt Zürich vorher Absage erhalten hatte, die Aus- flihrung fiel aber so aus, dass besonders Bttrgermeister Rudolf Brun vom Meucbeltode unberührt blieb, dass Graf Johann von Habsburg gefangen und eingesperrt wurde. B~un zog jetzt; 29. Februar, gegen die habsburgische Stadt (Neu-) Rapperschwil, die sich ihm ergab und zürcherische Besatzung erhielt, rttckte 1. September wieder aus und zerstörte das habsburgische Lehen, die österreichische Feste Alt-Rapperschwil. Endlich ·auf einem d1itten Zuge Bruns, einige Tage vor Weihnachten, wurden die Mauern der Stadt und der Burg Neu-Rapperscbwil niedergerissen, der größere Teil der Einwohner genötigt, sogleich seine Woh- nungen zu verlassen und diese zerstört 3 ). Da Zttrich durch den zweiten Zug Oesterreich herausge- fordert wusste, da auch ein bedeutender Teil des höhern Adels nach dem dritten zu dem gefangenen Grafen und seinen zwei Brüdern sich neigte , so schlossen Bürgermeister, Räte und Bürger der Stadt Zürich am 1. Mai 1351 mit Schultheiß, Rat und Bürgern 1 ) Man erneuerte also noch immer . in der Kapelle jährlich den alten Eid und es g.ab zwei Parteien. - 2) Liebenau 66 bis 70, Pfyffer 67, Kopp Urkk. No. 181 bis 183. - 3) Kopp Urkk., Nüscheler II 68 bis 67, Lieb~nau 68, '11, Licbn. S. 280 f. 6

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