2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 39 - einen neuen Freiheitsbrief, der der Herrschaft mehr Schein als Einfluss auf den Schultheißen und Rats Ernennung ließ, aber auch dieß Zugeständnis genügte nun nimmer. 1 ) Ich kann nun nicht anders als glauben, dass die Schieds- richter, welche in den Blättern 1 bis 3 und im 24. der Briefe der Feste Baden erscheinen, mit der Kundmachung vom 23. No- vember 1330 (s. o.) in Verbindung stehen. Wol fehlen dort der von Pfannenberg, der von Gumpenberg und der von Woltesach; allein Graf Rudolf v<1n Hohenberg, die beiden Truchsessen von Dießenhofen und von Waldburg, und Graf Bercbtold von Grey- spach von Neyffen kommen vor, und die drei neuen: Johannes von Arwangen,· einer von Nellenburg und einer von Ziplingen, können daher nur an die Stelle der fehlenden alten getreten sein. Diese Sieben entschieden im Jahre 1334 (wol alle) ttber die Waldstätte zn Gunsten Oesterreichs 2 ) und Kaiser Ludwig sprach jetzt aus, die Herzoge Albrecht und Otto sollten bleiben bei allen ihren Rechten, welche sie hätten zu Schwiz, _Unterwal- den Uri und Ursern, und widerrief alle Befreiungen, die er diesen Stätten hätte gegeben, die der Herrschaft Oesterreich schädlich wären. 3 ) Die Bewegungspartei zu Luzern hatte inzwischen trotz des angegebenen Verbotes die Streifzttge gegen ihre Herrschaft fort- , gesetzt, bis sie durch eine Niederlage von 80 Todten zum Frie- den gestimmt wurde. Schultheiß, Rat und Bürger ernannten deshalb am 12.Mai 1336 4 ) ein Schiedsgericht von je drei Rittern undBltrgern der Städte Basel, Bern und Zürich und gelobten den1 eidlichen Er- kenntnisse dieser neun, wenn dadurch keine Freiheit der Stadt ge- fährdet werde, Folge zu leisten. Vier Tage darauf (am 16. Mai 1336) 5 ) anerkannte der Bischof von Konstanz, welcher schon vor 2 Jahren den Herzogen gegen jedermann Beistand mit Leuten und Festen zugesichert hatte 6 ), als österreichischer Landeshauptmann schriftlich das aufgestellte Schiedsgericht ebenfalls mit der Rechts- verwahrung der Freiheit und Rechtung seiner Partei. Den 18. Juni dann 7) sprachen die Schiedleute unter anderem, dass die Stadt Luzern und ihre Bürger der Herrschaft von Oesterreich 1 ) Lichn. S. 208 f., 274, Liebenau 65, Nüscheler II 16 f. - 2) S. Kopp V, 1, Beil. 21 Briefe der Feste B11.den 7 d) i) n) o) [Gehört n) zum Jahr 1380?] Kopp Urkk. S. 170, Blnmer 25, 207. - 3) Kopp V, 1, Beil. 7 a) c) e) f) g) p), IV, 2, 165 Anm., V, t, 387 Anm. - 4 ) Kopp Urkk. 172. - 5) 173 - 6 ) Lichn. S. 208. - 7) Kopp Urkk. 175, ders. V, 1, Beil. 21 Briefe der Veste Baden 7 m), AmtL Samml, A. 1 Liebenau 66 f., Lichn. S. 276,

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