2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867
Am 23. November 1330 erließ der Kaiser in Einvernehmen mit Herzog Otto eine Kundmachung, dass jeder von ihnen wegen der Richtung und Einigung die sie mit einander gemacht, und um die noch bestehenden Anstände zu heben, so wie fttr etwa kttnftige, drei seiner Räte erwählt und den Grafen Rudolf von Hohenberg als Obmann. Die österreichischen waren: Graf Ulrich von Pfannenberg, Hans der Truchsess von Dießenhofen und Hans der Truchsess von Waldburg; kaiserlicherseits: Graf Berchtold von Greyspach von Ma1·stetten genannt von Neyffen, der baierische Viztum Heinrich von Gumpenberg, und der Hofmeister Heinrich der Preisinger von Woltesach. Sogleich wurden diesen die Voll- machten ausgestcllt. 1 ) Wahrscheinlich im November, des Jahres 1330, lieh dem Herzog Otto zu Augsburg Kaiser Ludwig Duca- tos Au!trie et Stirie, ac Dominia Camiole, Marchie ac Portnsna- onis , necnon Comitatns ac Dominia et omnia jnra et bona Feodalia, quocunque censeantur nomine, quos vel que dicti Duces (Albrecht und Otto) ac Progenitores ipsorum hactenus ab Imperio tenuemnt et possederunt in Soevia, in Alsatia et alibi. 2 ) Dem folgte am 4. Mai 1331 die Bestätigung der Privilegien Oesterreichs, 3 ) Tags darauf die Ausfertigung der Urkunde Uber die eben erwähnte Belehnung, 4 ) und den 24. Dezember 1331 die Bekräftigung aller Privilegien , Rechte und guten Gewohnheiten der drei Waldstätte durch Ludwig. 5 ) Hier sei nun der Ort die Geschichte Luzerns nachzuholen, so weit von dieser Stadt bisher nicht schon gesprochen wurde, damit das Ereignis begreiflich wird, welches ttber kurz geschehen sollte. Als eigene Stadt der Herzoge von Oesterreich stand sie mit der benachbarten Feste Rotenburg unter einem Vogte, und hatte an der Spitze ihres Rates den Ammann, bis 1304 der jetzt zn Wahrung der herrschaftlichen Rechte gesetzte Schultheiß an dieser Spitze erscheint; doch waren weder er noch der Ammann, der in seiner richterlichen Stellung blieb und zugleich das Maier- amt des Gotteshauses im Hofe (Luzern) verwaltete, Mitglieder des Rates. 6 ) Am 31. Mai 1308 gelobte Herzog Leopold den Luzernern fttr ihre Treue an der Herrschaft, sie unverbrüchlich bei Recht und guter Gewohnheit zu erhalten, mit welchen sie 1) Lichn. 197 f., Böhmer S. 76 No. 1231, S, 361 No. 3300. - 2) Böh- mer S. 263 unterhalb No. 182, Lichnowsky S. 199 f. - 3) Bcihmer S. 80 No. 1298, Lichnowsky S. 201, -- 4 ) Böhmer S. 80 No. 1300, Lichn•.S. 201 f., Kopp Urkk. S. 162. - 5) Böhmer S. 86 No. 1400, Kopp Urkk. 8. 162, Lie- benau 61. - 8) Kopp III, 2, 243.
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