2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 29 - des Schicksals, selbst im Frieden oder Waffenstillstande, zum Kampfe vor. Schon am 19. April 1319 hatte Graf Rudolf von Werdenberg Herr zu Sargans gelobt, ihn im Kriege wider Herzog Ludwig von Baicm mit 20 Helmen zu untersttttzen 1 ). Graf Johannes von Froburg leistete am 14. Februar 1323 den Eid, dass er Leopold fttr 180 Mark Silbers 2 Jahre gegen die Wald- stätte mit vier Reisigen dienen werde 2 ), und den 22. September des nämlichen Jahres sicherte demselben Fürsten Graf Johannes von Habsburg Hilfe zu, namentlich wider Schwiz und Glarus 3 ) Den Bischof zu Konstanz und gemeinen Pfleger zu Cur gewann der österreichische Herzog 1323, 28. Oktober, mit 2000 Mark auf die Dauer des Krieges mit Ludwig von Baiem, für welche Zeit sich auch die beiden Grafen Rudolf und Hartmann Herren zu Sargans, Söhne des oben genannten Rudolf, am 22. August · 1324 n~ 500 Mark zu Stellung von 20 Helmen verpflichteten 4 ). Weder gegenüber seinen Feinden in Deutschland, wie eben an dem bedeutendsten, Herzog Leopold von Oesterreich, bezttg- Iieh der Schweiz gezeigt worden, noch gegenüber einem andern, dem Papste, ntttzte es dem König Ludwig, dass er den 28. Sep- tember 1322 bei Mtthldorf die Oberhand behielt und seinen Nebenbuhler in Gewalt bekam. Ja mit dem Papste geriet er so ,veit in Verwickelung, dass dieser ihn am 23. März 1324 bannte, dann am 11. Juli absetzte. Wie jetzt die Dinge standen hatte Karl IV. von Frankreich Aussicht, die deutsche l(rone zu empfangen. Hiernach wird nun folgendes verständlich. Der König von Frankreich und Herzog Leopold waren nach Bar an der Aube gekommen, und schlossen im Wesentlichen nachstehen- des Bündnis. Letzterer versprach, er werde sich verwenden, dass Karl zum römischen Könige erwählt werde; widersetzte sich Herzog Ludwig von Baiem der Erwählung Karls, so -werde er, Leopold, in dieser Sache dem Könige gegen ihn Wide1·stand in Deutschland leisten; oline König Karl werde er endlich mit Ludwig weder Frieden noch Sühne eingehen. Dagegen verhieß der f1·emde Fttrst dem österreichischen Herzog auf die Dauer ihrer Verbindung jährliche 8000 Pfund Pfennige, und gelobte, den Herzog Ludwig in keiner Weise begttnstigen, noch Frieden oder Bttndnis mit ihm errichten zu werden, ohne Leopolds Zu- stimmung und Willen. Diese Verbindung sollte fortwährende Dauer haben 5 ). Beim Abschlusse, 1324, 27. Juli, machte Karl, 1) Kopp IV, 2, 260. - 2) Kopp V, 1, 42. - 3) Kopp V, 1, 46. f. - 4) Kopp V, 1, 68. f. - 5) 1. Urk. Kopp V, 1, 149 b~ 15*

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