2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 18 - Erwerbungen machte Oesterrcich unter Albrecht aurs neue. Nachdem nämlich ttber die Stadt Zofingen das Obereigentum bereits 1285 dahin gekommen war, mußte dieselbe zehn Jahre später den Grafen von Froburg wieder abgerungen werden 1 ) Am 24. April 1299 ttbergab Beatrix Frau von Fancigny ihre Rechte an den Schl6ssern Illingen und Ergenzach dem KHnige Albrecht fttr ewen seiner SHhne welchen er wolle, und entband, unter Aufforderung der Besitzer und Vasallen von nun an dem Könige, dessen Sohne nnd ihren Erben zu warten, sie alle des Eides an sie. 2 ) Im gleichen Jahre ,vurde an die Herzoge von Oesterreich vom Grafen Volmar von Froburg um 1550 llark Silbers die Feste Arburg verkauft mit den in vielen Ortschaften an dieselbe gehörenden Leuten und Gütern, mit Twing und Bann. Auch die Herrschaft Spitzenberg gelangte mit dem Kaufe der Burg in die Hand der Söhne des KHnigs, welche schon großes Besitztum ·der Herrschaft Wolhusen inne hatten. 3 ) Walters Freiherrn von Eschenbach Herrschaften und Gttter in Oberhofen, in Unspunnen und in Unterseen erlangten dieselben 1306, wie vom Gotteshause Interlachen zu Erbe die Stadt Unterseen. 4 ) Die drei Burgen Wartenberg, bei Basel gelegen, den Hof Muttenz mit dem Kircqensatze, und .die Hard mit Twing und Bann bis mitten in die Birs, mit allem Gute das zn den Burgen gehörte, Lehen ,?on Straßburg, verkauften die Grafen von Homberg um 1700 Mark Silbers den Herzogen von Oesterreich am 25. Novem- ber 1306. 5 ) Hätte König Albrecht die Lebenshöhe seines Vaters_ errei- chen dttrfen, so würde wol manches anders sich gestaltet haben als es kam; aber dieser Herscher, der letzte ,velcher an der ,viederherstellung des deutschen Reiches arbeitete, sollte am 1. Mai 1308 ganz und gar unschuldig durch die Hände von Mördern fallen. Ein volles Jahr fast blieben diese ungestraft, bis Herzog Leopold im Frllhlinge und bis August 1309 die Vesten Wart, Eschenbach, AltbUron und Schnabelburg brach 6 ). Obvrol der am 27. November 1308 erwählte König Heinrich VII. wäh- rend des Rachekriegcs I"eopolds in der Schweiz weilte, tat er doch nichts gegen die ~Iörder oder flir die lferzoge Oesterreichs; ja er forderte, als dem Reiche verfallen, nicht nur den Erbteil 1) Kopp II, 1, 551, III, 1, 139 f. - 2) Kopp III, 2, 310 f. - 3) Kopp III, 2, 289 bis 291. - 4 ) Kopp III, 2, 284:. - 5) Kopp III, 2, 824. - ') Kopp IV, 1, 66 bis 67, 61 bis 63, 112, Nüsche~er I 869 f.

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