2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

17 ---- nisse in Bnrgund, und in einem kurz vorher ausgebrochenen Kriege wurden die Freiburger am 2. März 1298 von den Bernern besiegt, worauf ein Waffenstillstand folgte. 1 ) 1 - Am 2. Juli 1298 fiel. König Adolf durch die Hand des Raubgrafen und durch die des Wildgrafen, nachdem am 2?. Juni Herzog Albrecht von Oesterreich König geworden war. 2) Das Haus Oesterreich hatte unter seines Oberhauptes Königtum in der Schweiz keine Angriffe zu bestehen. Ja, die Schwizcr mußten gleich im Anfange dessen Herrschaft wieder anerkennen , und Albrecht bestätigte weder ihnen noch den Urnern die Reichsun- mittelbarkeit, ohne jedoch an den bestehenden Ve1·hältnisscn der beiden Waldstätte etwas zu ändern. Unterwalden bat urkundlich zuerst 1304 einen Landamman. 3 ) _ Zwischen St. Gallen und Habsburg-Oesterreich herschten fast ununterbrochen Differenzen, welche erst am 29. April 1308 vollständig beglichen wurden. 4 ) 1 ) Am 31. Mai 1298. Kopp II, 2, 71, 05, 169 bis 172, 186 f. [Das 1., 2. und 4. Citat h~ben eine und dieselbe Urkunde]. Kopp III, 1, 141 bis 143, 148 bis 151, 251 bis 253. - 2) Kopp III, 1, 271. - 3) Kopp III, 2, 249, 254: bis 262, Il, l, 332 Anm., 355 Anm., Huber 73 bis 75, Blumer 137 f. Dass demnach die Angaben, Albrecht habe in die Waldstätte Vögte geschickt und diese hätten dort schauerlich gehaust, ganz unrichtig und grundlos sind, be,veist Kopp III, 2, 258 bis 262 auf das glänzendste. Blumer will noch vertei- digen und lässt den .Auf~tand gegen die Vögta, ,,statt um Neujahr 1808, erst" wahrscheinlich „nach der im Mai dieses Jahres erfol~ten Ermordung des Königs" gewagt werden {141), welchen Aufstand er „nach den Berich~n der Chroniken" an n i mmt ( ! 14::-i). Die Chronisten haben aber nur Erdichtungen , wie Hober irn Anhang darlegt. Was Wilhelm Tell betrifft, so redet Kopp wol la~t genug; wenn er ic.n im Texte seiner Geschichte gar nicht nennt, in einer An1uerkuµg (III, 2, 261) den Schlusssatz seiner Geschichtsblätter (II 3G4) gibt,. welcher ihn als Sagenhelden erkennt. Dasselbe sagt auch Huber, dE>ssen wichtige Schrift Kopp bei Abfassung seines 3. Bandes wahrscheinlich noch nicht einse- hen konnte: ,,Aus dein Angeführten sieht man hinreichend, dass man selbst für die Existenz cles Tell keine hinreichenden Beweise auf~ubringen vermag, und dass alles, was nn ihn erinnert, erst aus späterer Zeit herrü~rt. Mit diesem Resultate wird man sich nun allerdings begnügen müssen; denn ein Beweis, dass irgend ein Landmann Namens Tell vor vielen Jahrhunderten in Uri gar nicht gelebt haben könne, ist natürlich unmöglich und wird wol niemand einrn solchen verlangen" ( 126 ). H. von Liebenau' s Tell gab der Sache keine Wendung zum Bessern. Ueher den unhistorischen s. Pfeitfer's Germania und anderwärts. - 4 ) Kopp III, 2, 398 f. Sämtliche vorhergehende Beziehungen, so weit sie wegen ihrer Unbedeutenheit bisher überiängen, finden sich besonders bei Nüscheler I 314: f., 343, Blumer I. Buch 4. Kapitel § 2, Kopp II, 1, 696, W, 1, 105, 224 f., 251, 268, 271, m, 2, 91, 222 bis 224, 8

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