2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 11 - paar Wochen ab, kam im August auf fltnf Wochen zurttck, und hinterließ bei der jetzigen Aufhebung des Lagers hinlängliches Kriegsvolk auf den nahen Burgen und festen Orten des Reichs und der Reichsgetreuen , die widerspenstige Stadt dem Reiche gehorsam zn machen. Vergebens. Ihre Bttrger schädigten im Gegenteil die benachbarten Reichsgetreuen so, dass König Rudolf sich veranlasst sah am 25 Jänner 1289 Freiburg abermals, jedoch ohne Zeitbestimmung, wider jede Unbild in seinen und des Reiches besondern Schirm zu nehmen. Endlich wurden die Ber- ner am 27. April 1289 von Herzog Rudolf von Oesterreich gänz- lich geschlagen, suchten des KUnigs Gnade und erhielten einen sehr billigen F1·ieden 1 ). Jetzt erst, am 11. Juni 1289, empfing Herzog Rudolf rur sich und den ältem Bruder Albrecht die Huldigung Freibnrgs und behielt sich das Lehen des Schult- heißenamtes sowie des Kirchensatzes vor; hinwieder erneuerte und bestätigte Herzog Ruzolf alle der Stadt und den Bttrgern verbrieften Rechte, und der königliche Vater erteilte hiezu seine Bekräftigung 2 ). _ Am 15. Jänner 1283 starb Rudolf der letzte Graf v. Rapper- schwil, und ihn überlebte seine Schwester Elisabeth, Gemalin Graf Ludwigs von Homberg. Die Rapperschwiler Grafen hatten auch besessen . die Reichsvogteien ttber Einsideln und Ursem, von St. Gallen Burgen, Städte, Dörfer und Leute und andere Lehen, von Einsideln Lehen und von Pfäfers. Die beiden Reichs- vogteien zog nun der König als erledigt ein und verlieb sie seinen Söhnen ; auch von den Vorstehern der genannten Gottes- häuser wurden dieselben Herzoge · mit deren frei gewordenen Besitzungen und Rechten belehnt 3 ). Doch trat König Rudolf }!ach dem 27 April 1289 der Gräfin Elisabeth von Rapperschwil einen Teil wieder ab: nämlich die Höfe Stäfa, Erlenbach, Pfeffikon und Wolrau, Lehen von Einsideln, sowie die zwei Höfe Mänedorf und Tuggen, Lehen von Pfäfers 4 ). Die Burg Grttningen samt Zugehör kaufte am 30. September 1284 der König fltr seine Kinder von St. Gallen als Lehen, und es blieb dem Gotteshause nur die Eigenschaft 5 ). Ueber das Land Glarus, welches an Seckingen geh6rte, trugen die Herzog~ Albrecht und Rudolf von Oesterreich die 1) Kopp II, 2, 398 bis 409, 188. Nüscheler I 310 bis 318. - 2) Kopp n, 2, 184 f., 411 f., Nüscheler I 829. - 3) Von St. Gallen erst am 7. October 1287. - 4 ) Kopp II, 1. 853 b!s 3'56, 695, Blumer I. Buch IV. Kapitel § 2. - 5) Kopp II, 1, 683 f.

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