2. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1867

- 10 - gemacht haben, einen von ihren Eigenleuten zu dieser Stelle zu ernennen. König Rudolf non hielt es fttr ungeziemend, dass den freien Leuten von Schwiz ein Eigenmann als Richter gegeben werde, und verordnete daher als Familienhaupt am 19. Februar 1291, dass kttnftig keinem Unfreien ttber sie die Gerichtsbarkeit zu ttben zustehen solle 1 ). Geraume Zeit früher hatte er ebenfalls als Graf von Habsburg denselben Leuten die Bewilligung erteilt, nur von ihm, seinen Söhnen oder dem Landrichter zu Recnt stehen zu mttßen; sie dttrften also unter keinem Vorwande vor fremde Gerichte gezogen werden (jus de non evocando) 2 ). Von Unterwalden kann hier nur gesagt werden, dass durch einen im April 1291 8 ) erfolgten Kauf der gröste Teil dieses J.JSndes unter der Herrschaft Oesterreichs vereinigt wurde. Graf Eberhard von Habsburg-Laufenburg und seine Gemalin Anna von Kiburg staken trotz ihres großen Gttterverkaofes noch in Schulden ; sie traten daher am 26. November 1277 zur Rettung der ttbrigen IIerrschaft die ktburgische Stadt Frei- burg im Oechtland mit Leuten und Gütern und allem Rechte zu ewigem Besitztume fllr 3040 Mark Silbers an König Rudolfs Söhne Albrecht, Hartmann und Rudolf ab 4 ). Diese Stadt hatte de1· König schon zwei Jahre frtther bis zum 25. Dezem- ber 1287 ' in seinen und des Reiches Schirm und Geleite genommen 5 ) ; aber noch hatten seine Söhne ihr Verhältnis zu derselben nicht festgestellt, noch war der Reichsschutz nicht abgelaufen, als sie sich (1285) mit der Reichsstadt Bern jener aufrührerischen Bewegung wider den König anschloss, welche der falsche Friedrich 6 ) henTorgerufen. Die Freiburger trafen auch, unbekümmert um ihre Herrschaft, eigenmächtig Ab- änderungen in ihrer Handfeste und unterwarfen sich dem König Rudolf erst, als er nach Dämpfung des Aufstandes einen kurzen Zug ins burgnndische •J.And tat 7). Bern dagegen verharrte im Widerstande und suchte auch Freiburg dem König wieder ab- wendig zu machen, was jedoch nicht gelang. Derselbe legte sich deshalb am 1. Juni 1288 vor erstere Stadt, zog nach ein 1) Huber, Kopp Il, l, 332, 335 r. und 407 Anm., Blumer I. Buch VI. Kapitel § 1. - 2) Brief ohne Datum und Ueberschrift, wie alle erhaltenen Briefe Rudolfs. Wartmann 132 f.; Kopp. II, t, 336 Anm. verwirft ihn aus Misverständnis. - 3) s. unten. - 4) Kopp II, 2, 37, t 76 ff., Nüscheler 1 310. - 5) Kopp, II, 2, 173. - 8) s. über diesen Kopp I, 736 bis 749 und O. Lorenz Deutsche Geschiebe II. Bd. 2. Abt, \Vien 1867, - 7) Urk, Freiburg 8. Dez, 1286, Kopp II, 2, 182, 896, ,06,

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