BMW und die Stadt Steyr

& BMW und die Stadt Steyr Die BMW Motoren Gesellschaft m.b.H. mit Sitz in Steyr, Oberösterreich , wurde Anfang 1979 gegründet und ist im Besitz der Bayerischen Motoren Werke Aktiengesellschaft , München . Ziel des Unternehmens ist die Entwicklung , Produktion und der weltweite Vertrieb von technisch hochwerti - gen Verbrennungsmotoren . Die Stadt Steyr als Standort repräsentiert historischen Boden. Im Mittelalter war Steyr ein bedeutendes Zentrum des eisenverarbeitenden Gewerbes. Begünstigt durch die Lage an einem wichtigen Handelsweg und der Nähe des steirischen Erzberges, als Lieferant des Rohstoffes Eisen , stieg Steyr bereits vor Jahrhunderten zu einem der wichtigsten Handelsorte im österreichischen Raum auf. Das Motorenwerk, das einen bedeutenden wirtschaftlichen Beitrag fü r die Region Steyr leisten kann , ist ein Teil dieser Stadt geworden. Die Mitarbeiter sind großteils hier zu Hause und bemühen sich der Tradition auf zeitgemäße Art zu entsprechen .

Mitte 1979 erfolgte auf dem ca. 180.000 m2 großen Fabriksgelände der erste Spatenstich für den Bau der Fabrik, die in die drei Hallenkomplexe Entwicklungszentrum, mechanische Fertigung und Montage gegliedert ist.

Die Fertigstellung des Forschungs- und Entwicklungszentrums wurde zeitlich vorgezogen, die Anlagen konnten im Oktober 1980 feierlich in Betrieb genommen werden. Der Investitionsaufwand betrug etwa 300 Millionen Schilling. Auf einer Grundfläche von rund 5000 m2 befinden sich die Abtei1ungen Konstruktion , techn. Berechnung , Meßtechnik, Vorentwicklung und der Vert /, - ", suchsbereich mit f :ft, Werkstätten und Prüf- {~•' , ständen. ;i,~ Mehr als 120 hochqua- f "t ~ lifizierte Ingenieure und };~ Techniker haben die Möglichkeit an einem ' mit modernsten Geräten ausgestatteten Arbeitsplatz an der Entwicklung zukunftsorientierter Dieselmotoren mitzuarbeiten.

22 computergesteuerte Prüfstände sind das Kernstück des Entwicklungszentrums. Die Erprobung und Überwachung der Motoren erfolgt mit den w ,1,;-=-.;;..;;; modernsten Techniken. Zur Geräuschoptimierung der Motoren steht ein sogenannter „ Reflexionsarmer Raum" zur Verfügung. Ein Prüfstand für veränderliche klimatische Bedingungen und ein Abgasrollen-Prüfstand ergänzen die technische Ausstattung des Forschungszentrums .

Die Errichtung der Fertigungshallen war Mitte 1981 soweit fortgeschritten, daß mit dem Aufstellen der Fertigungseinrichtungen begonnen werden konnte. Lichtkuppeln ergeben im gesamten Hallenbereich optimale, mit Tageslicht ausgeleuchtete Arbeitsplätze.

1 n der mechanischen Fertigung , einer eingeschossigen Halle, stehen auf einer Fläche von ca. 40.000 m2 modernste Transferstraßen und Fertigungseinrichtungen zur Produktion von Motorenteilen wie Zylinderkopf, Kurbeigehäuse, Kurbelwelle, Pleuel etc . Die hohen Ansprüche erfordern umfangreiche Maßnahmen zur Qualitätssicherung . .-..,,, ..... , Moderne und zum Teil vollautomatische Prüf- _! stationen überprüfen · und steuern den Produktionsprozeß . Die weitgehend automatisierten Anlagen werden von speziell geschulten Fachkräften bedient. Insgesamt etwa 14 Prozent aller Beschäftigten im Unternehmen arbeiten direkt an der Qualitätssicherung .

Ein Schwerpunkt bei der Planung des Wer- ---"ils;:,~ kes betraf den Umweltschutz. Dafür wurden erhebliche Mittel eingesetzt. Ein Grüngürtel umschließt das gesamte Werk. Entlüftungsanlagen mit Staubfiltern und Schalldämpfern , ein Blockheizkraftwerk und die Entsorgung des Sondermülls sind sichtbare Anlagen dafür. In der spanabhebenden Fertigung werden stündlich 8000 m3 Kühl- und Schmiermittel verbraucht, welches gleichzeitig zum Abtransport der anfallenden Späne verwendet wird. Damit diese Mengen nicht verlorengehen, ist im Keller eine „ eigene Fabrik" zur Trennung der Späne und zur Wiederaufbereitung des Schmiermittels zwecks neuerlicher Verwendung installiert

Die Montage der Motoren erfolgt in einer zweigeschossigen Halle mit ca. 20.000 m2 Grundfläche. Beider Konzeption der Montagelinie wurde die Arbeitsplatzgestaltung besonders sorgfältig geplant. Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze erlauben den Werkern einen optimalen Zugriff zum Werkstück. Diese modernen , dem Mensehen angepaßten Arbeitsplätze ermöglichen die Erzielung und Erhaltung eines hohen Qualitätsniveaus. Am Ende der Montagelinie wird jeder einzeine Motor am Prüfstand einem genauen Test unterzogen. Damit kann seine volle Funktionsfähigkeit in der geforderten Qualität garantiert werden .

Die Versorgung der Fabrik mit den unterschiedlichsten Energien erfolgt durch die werkseigene Energiezentrale. Mit Hilfe einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) und einem Heißwasserkessel wird die gesamte Wärmeversorgung der Fabrik sichergestellt. Als „Abfallprodukt" wird von den sechs Erdgasmotoren der KWK-Anlage 5 MW Strom erzeugt. Damit wird neben einer wesentlichen Einsparung an Primärenergie, das öffentliche Stromnetz von Verbrauchsspitzen entlastet. In einer zentralen Leitwarte werden über Meßfühler sämtliche mit Energie verbundene Vorgänge im Werk überwacht und Störungen erfaßt. Dadurch ist es möglich, Störungen raschest zu beheben.

Ein Sozialgebäude beherbergt das Betriebsrestaurant und die Sanitätsstation. Trotz aller hochtechnisierter Fertigungsanlagen, der Sozialeinrichtungen und der Qualitätssicherung schaffen nur qualifizierte und ambitionierte Mitarbeiter jene Voraussetzungen, die gewährleisten, daß als Endprodukt ein dem Qualitätsstandard von BMW entsprechender Motor das Werk in Steyr verläßt. BMW-Präsentation: Herausgeber, Redaktion: BMW Motoren Gesellschaft m.b.H. , 4400 Steyr, Hinterbergerstraße 2. Für den Inhalt verantwortlich: Dipl.-Ing. Wolfgang Kropf. Fotos: Werkfotos, Kranzmayr, Steyr Luftreportagen Hausmann /Wien

Die Stadt Steyr blickt auf eine tausendjährige Geschichte zurück. Sie erhielt ihr ,,Großes Privilegium" als Handels- und Eisenstadt bereits 1287. Steyrs Handel reichte im Mittelalter bis England , Spanien , Rußland und Kleinasien. Durch den Eisenhandel und die Eisenverarbeitung kamen die Bürger zu Reichtum, der sich in privaten und öffentlichen Bauten manifestiert . Dieses historische Erbe von höchster baukünstlerischer Qualität hat die Stadt anläßlich ihres 1000Jahr-Jubiläums mit einem großzügigen Restaurierungswerk weitgehend erneuert. Die nachfolgenden Farbbilder, gestaltet von Walter Kerb! , sind Botschaften von der Schönheit dieser Stadt und der Qualität ihrer Kunstschätze. „STEYR - Von der Schönheit einer tausend Jahre alten Stadt": Herausgeber und Produzent: Gutenberg Verlag , Linz. Reproduktionen: Krammer, Linz . Fotos, Text und graphische Gestaltung: Walter Kerb!. Alle Rechte vorbehalten . © Walter Kerb!, Steyr 1981 ISBN 3-900401-00-4

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'"',·,.~~ - -. .,::· · - l f - ~ ,. ;,:_ • • • ,:; .! .. ~..i t f DerWinter verzaubert die Stadt

Morgensonne überschüttet die verschneite Stadt mit strahlendem Licht. Am Zusammenfluß von Enns und Steyr bietet sich ein immer wieder faszinierender Anblick: Herrlich gewachsene Schwäne starten und landen, Möwen demonstrieren kunstvolle Flugübungen . Hier können die Wasservögel ungestört gründeln und tauchen . Ein Naturschauspiel mitten in der Stadt.

Für einige Tage ist manches Jahr in Steyr der Winter zu Gast. Die Stadt versinkt unter der Fülle seiner Geschenke. Die weißen Kristalle bewirken seltsame Verwand lungen der Stadtgestalt. Aus dicken Hauben lugen Türme, Giebel und Schornsteine. Vertraute Formen entstehen in neuer Wesenhaftigkeit. Dieses Schauspiel der Schönheit steigert sich im Licht der Sonne zum Erlebnis, das zutiefst berührt.

Königlich strahlt die Stadtpfarrkirche im Licht des kalten Wintertages. Aus dem Glück solchen Anblicks wächst die Liebe zu dieser Stadt, der Wunsch nach unversehrter Bewahrung ihrer Eigenart. - Begegnung mit WasseNögeln auf der Sandbank in Zwischenbrücken. - Überschneiden, durchdringen: Formenvielfalt der Dachlandschaft. - Der Nachtwächter mit Horn, Hellebarde und Laterne weist den Weg zum Steyrer Kripperl , das alljährlich Tausende Besucher zählt. - Der Stadtteil Neuschönau im Rauhreif. - Winterabend vor den Toren der Stadt.

Dem Erfindergeist Josef Werndls verdankt die Stadt ihre industrielle Entwicklung. An den großen Pionier von Steyr erinnert das Werndl-Denkmal auf der Promenade, das 1894 von Viktor Tilgner ~ geschaffen wurde. - Dominikaner- und Stadtpfarrkirche im Streiflicht. - Promenadepark im Winterschlaf.

Seilgiebelige Häuser und verwitterte Hütten hocken in langer Reihe am 500 Jahre alten Wehrgrabenkanal . Frischer Schnee und Sonnenlicht bewirken zauberhafte Verwandlungen. Im Bild rechts ein Motiv aus der Flußlandschaft der Steyr.

' Die Wallfahrtskirche „ Zum göttlichen Christkind". Carlo Antonio Carlone begann 1706 mit dem Bau , Jakob Prandtauer vollendete die Kirche, die trotz ihrer geringen Abmessungen von großartiger Wirkung ist. Christkindl ist besonders zu Weihnachten das Ziel vieler Besucher. Hinter der Wallfahrtskirche amtiert das weltberühmte Weihnachtspostamt. Neben der Christkindlkirche steht die 1876 gebaute Loretokapelle. Bevor man auf dem Weg von Steyr nach Christkindl die prachtvolle Kuppelkirche erreicht, steigt die an einen Birnbaum geschmiegte Kapelle aus der Landschaft . .h ..., - . vK -ft9" -~.., • I #;?

Mit Dampf auf Schmalspur fuhr neunzig Jahre die Steyrtalbahn . Sie war Österre ichs älteste Schmalspurbahn. Ende 1982 wurde die Steyrtalbahn eingestel lt.

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