14. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1986/87

Nachschauen bringen. Es ist sieben Uhr. Der erste Patient mit seinem Herr- chen trifft ein . Es ist eine Katze, der ein Pfötchen abgemäht worden ist. Ich muß die Wunde nähen und verbinden. Kaum ist dies geschehen, kommt ein Mädchen und braucht dringend Hilfe, denn ihr Hund Aras wi ll nicht fressen. Er hat sich in einen Knochen verbissen. Dieser steckt nun quer durch sein Maul. Als ich den Knochen entfernt habe, muß ich noch viele andere Patienten betreuen. Meine Mittagspause hat gerade begon- nen, als plötzlich das Telefon klingelt. Es ist ein Ti erpfleger aus dem Zoo „Ruff ino". Ein El efant hat sich schwer verletzt. Er hat eine große Wunde am Fuß. Ich muß zu meinem Bedauern feststellen , daß er von einem tollwütigen Tier gebissen wor- den ist und daß ich ihn operieren muß. Da es eine sehr schwierige und risikorei- che Operation sein würde, lasse ich den Zoodirektor entscheiden, ob ich operie- ren soll , oder ob wir den Elefanten ein- sch läfern sollten. Zuerst säubere ich die Wunde, dann wird der Fuß betäubt , um den Schmerz zu li ndern. Danach muß ich ein Stück Fl eisch herausschneiden, in das das tollwütige Tier gebissen hat. Wenn wir Glück haben , kommt der Ele- fant mit dem Leben davon. Um acht Uhr abends komme ich müde und erschöpft zu Hause an. Da aber mein Arbeitstag noch nicht zu Ende ist, esse ich schnell ein Wurstbrot , denn ein Tierarzt muß Tag und Nacht berei t sein , einem Tier zu helfen. Elisabeth Nöhammer I 2 A - - --------------------- 54 - --- - - - - - - -------------

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