14. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1986/87

ARBEITSWELT DER ELTERN Thema einer Deutschstunde in einer zweiten Klasse „Die Arbeitswelt der El- tern". Nur wenige Schüler wissen genau, wie ihre Väter arbeiten, über die Mütter wissen sie genauer Bescheid. Also, Hausübung bis zum nächsten Mal: infor- miert euch und schreibt einen kurzen Text. Text 1: Mein Vater ist Berufsoffizier beim öster- reichischen Bundesheer. Er arbeitet in der Kaserne Ebelsberg bei Linz. Dort muß er manchmal die jungen Soldaten ausbilden und ihnen die Verfassungs- kunde beibringen. Jeden Tag macht er Rundgänge durch die Kaserne und schaut, ob alles in Ordnung ist. Mein Va- ter muß auch Personalprobleme lösen und die Telefonzentrale überwachen. Er unterschreibt die Passierscheine der Soldaten, und die können nur hinaus und hinein, wenn mein Papa es erlaubt. Fall weise ist er bei Manövern und Übun- gen dabei. Nach einigen Wochen Aus- bildung erfolgt die feierliche Angelo- bung der jungen Soldaten. Mein Vater ist auch bei diesen Feierlichkeiten an- wesend. Text 2: Mein Vater erlernte den Beruf eines Ma- schinenschlossers. Mit 14 Jahren be- gann seine Lehrzeit in den Steyr Werken, die dreieinhalb Jahre dauerte. Danach legte er die Facharbeiterprüfung mit sehr gutem Erfolg ab. Er kam in die Abtei- ■ lung für Maschinenbau , in der er noch immer arbeitet. Da immer wieder neue Maschinen angekauft werden, ist seine Arbeit interessant und vielfältig. Mein Va- ter beginnt die Arbeit um halb sieben , sie endet um 15.15 Uhr. Es gibt Tage im Be- trieb, an denen nicht all es so läuft, wie man es sich vorstel lt. Zum Beispiel: Der Fehler an einer Maschine soll schnell be- hoben werden, ist aber oft schwer zu fin- den. Mein Papa nimmt sich manchmal eine Skizze mit nach Hause, um sie ge- nau zu studieren. Ab und zu kommt er abgespannt heim, dann hat er eine Ru- hepause dringend nötig. Trotz al lem nimmt er sich immer noch für mich Zeit. Text 3: In der Früh muß meine Mutter um 6 Uhr aufstehen und uns ein Frühstück ma- chen. Nachdem ich weg bin, räumt sie das Geschirr weg und spü lt es. Dann geht sie zur Arbeit in die Vereinsdrucke- rei. Sie arbeitet für die Steyrer Zeitung. Schon in der Früh rufen viele Leute bei ihr an und berichten von verschiedenen Ereignissen. Diese notiert sie und bringt sie in die richtige Form für die Zeitung. Um 10 Uhr kommt die Post mit vielen Bei- trägen, die meine Mutter erneut bearbei- tet. Nachmittags geht sie zu verschiede- nen Pressekonferenzen. Das ist der Arbeitstag meiner Mutter. Text 4: Mein Vater ist Justizwachebeamter. Er muß in Garsten auf die Häftlinge aufpas- sen, damit sie nicht ausbrechen. Er hat viermal im Monat Nachtdienst. Mein Va- ter arbeitet hauptsächlich in der Kran- 51 kenabteilung. Da werden alle kranken Häftlinge eingeliefert. Manche essen so- gar Messer und Gabeln, Rasierklingen ... , damit sie aus dem Gefängnishinaus- kommen. Natürlich werden sie auch in der Krankenabteilung in Zellen gesperrt. Manchmal haben Sträflinge Beamte überfallen und sie schrecklich zugerich- tet. Diesen Beruf übt mein Vater schon seit vielen Jahren aus. Text 5: Meine Mutter ist Hausfrau. Jeden Tag, außer Sonntag, steht sie um 6.30 Uhrauf. Sie richtet meiner Schwester Martina und mir das Frühstück. Wenn mein Bru- der aufsteht, muß sie ein Flascherl ma- chen. Sie räumt die Wohnung zusam- men und wäscht das Geschirr ab. Später geht sie mit meinem Bruder spazieren und einkaufen. Wenn ich und meine Schwester wieder von der Schule nach Hause kommen , muß sie das Mittages- sen schon gekocht haben. Sie arbeitet dann bis zum Abend. Sie wäscht dieWä- sche, wäscht ab, saugt Staub ... Am Abend nach dem Essen und Abwa- schen setzt sie sich meist mit meinem Va- ter vor den Fernseher und bügelt. Man- chesmal spielt die ganze Familie ein Spiel.

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