14. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1986/87

MEINE ERSTE WOCHE IN DER HAUPTSCHULE Hauptsächl ich wegen meiner großen Schwierigkeiten in Latein entschloß ich mich , in die Hauptschule überzutreten . Meine Eltern waren zuerst sehr dage- gen, aber ich konnte sie überzeugen. Nun hat mich mein ehemaliger Klassen- vorstand gebeten,über diesen ,,Wechsel in meiner Arbeitswelt" zu berichten. Ich bin sehr froh darüber, wei l ich dadurch meine alten Klassenkameraden, mit de- nen ich nun doch schon zweieinhalb Jahre die Schu lbank gedrückt habe, noch einmal sehen kann. Also, die Unterschiede zwischen Haupt- schu le und Gymnasium, die mir schon nach einer Woche aufgefallen sind: 1. Der Leh rer wird mi t Herr Fachlehrer angeredet, nicht mit Professor. 2. Für böse Schüler gibt es keine Klas- senbucheintragungen , sondern ein Mit- tei lungsheft. 3. Während wir im Gymnasium Freiheit bei unserer Schrift hatten , müssen wir nun in der Schreibschrift aus der Volks- schule schreiben und dürfen nur die Füll- feder verwenden. 4. Im Gymnasi um hattenwirinfastjedem Fach einen anderen Lehrer, hier in der Hauptschule haben manche Lehrer bis zu sieben Fächer. 5. Im Gymnasium wurden wir lockerer erzogen. Hi er wird sehr streng auf Ord- [!E -- ' nung und Di sziplin geachtet. In den klei - nen Pausen wacht eine Gangaufsicht, daß wir auf unserem Platz sitzen . Nur aufs Klo dürfen wir gehen. 6. Am Samstag haben wir frei ,dafür müs- sen wir dreimal am Nachmittag in die Schule. Daher haben wir kaum Haus- übungen. 7. Wir sind mit vielen Lehrern perdu. Eini - ge Schül er sind sehr frech zu den Lehrern. 8. WirdürfendasSchu lhausnurmiteiner eigenen Marke betreten, die wir dem Schu lwart , obwohl er uns schon kennt , täglich vorweisen müssen. Dafür gehen wir zu Mittag ins Forum essen , wo einige Schüler sogar rauchen. 9. Wenn man böse ist, bringt einen der Lehrer zum Direktor, wo ein Kreuzverhör stattfindet. Ansonsten ist der Direktor sehr nett. In der großen Pause läßt er uns sogar Tischtennis in der Klasse spielen. 10. Die Klassenräume sind viel größer als im Gymnasium. Und weil wi r nur 19 Schü ler sind , hat sogar ein Tischtennis- tisch Pl atz bei uns. Ich nahm zwar nicht ganz leicht Ab- schied von meinen Kollegen und Leh- rern , aber ich wurde sofort in die neue Gemeinschaft aufgenommen. Thomas, 13 Jahre 44 ----------------------

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