14. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1986/87

SCHUL - GARTEN ARBEIT Fortsetzu ng der Arbeit vom Vorjahr: Im Herbst 1986 wurde mit den Schü lern im Rahmen der „Biologischen Übun- gen" an der Südost-Seite der Schule in sonniger Lage ein quadratisches Stück Rasenfläche im Ausmaß von ?x? m um- gestochen. Die Arbeit gestaltet sich schwieriger als erwartet - steinige, an- geschüttete Erde ist der Untergrund , die Humus-Schichte ist sehr dünn. Vier gleichgroße Beete werden angelegt ; in einem Beet werden heimische Getreide- sorten gesät - ein Teil bleibt für das Sommergetreide frei. Die anderen Bee- te werden zum Teil mit Würz-, Tee- und Heilpflanzen versehen. Mit Einfühlung und zäher Ausdauer wird die Arbeit von fleißigen Schülerhänden durchgeführt , bis die Novemberkälte uns von der Arbeit im Freien vertreibt und der Boden seine Winterruhe antritt. (Vorher werden noch 50 Hainbuchen zur Bildung einer schützenden Hecke an der Ost- und Südseite gesetzt). Im Frühjahr setzen wir die Bepflanzung des Klostergärtleins fort. Die vier Beete werden geharkt, weitere Heil- und Würz- pflanzen werden gesetzt, das Sommer- getreide wird gesät und Unkraut gejätet. Die im Winter gebauten Nistkästchen werden aufgehängt, einige si nd schon bezogen. Z. B. lebt im Nistkasten Nr. 9 auf der Bi rke neben der großen Rotbu- che an der Nord-Seite unserer Schu le eine Kohlmeisenfami lie. Warum diese Arbeit? Der „Hautkontakt" mit Mutter Erde ist uns weitgehend verlo- rengegangen . Die Entfremdung , ja Miß- achtung der Handarbeit in der Landar- beit hat sich trotz gegenlautender Beteuerung in weiten Tei len der soge- nannten „Gschtudierten" breitgemacht. Einen Regenwurm auf einem Hoch- glanzbild im Lehrbuch mit geziemen- dem Abstand zu betrachten , ist das eine. Etwas anderes ist es, ihn bei der Garten- arbeit „Aug in Aug " zu bestaunen , ihn mit der Hand in eine gefahrlose Ecke des Gartens zu tragen , zu retten vor dem ent- zweienden Schnitt des Spatens, ein Sal- beiblatt zu schmecken , Thymian zu rie- chen , die zierlichen Blattspitzen des Fenchels zu betrachten - das geht nur im Garten! Rücksch läge und Mißerfolge, unerfü ll te Erwartungen? Sie kommen gewiß. Ganz Kluge haben sie uns prophezeit. Auch das müssen wir aushalten . Die Schöpfung zeigt unsaber unseren Weg: Behutsamkeit und Ausdauer. Utopien? Im Grünplan ist auch ein Tümpel einge- zeichnet. Ob wir 's in diesem Schuljahr noch schaffen? Wie's ausgeht , das wird im nächsten Jahresbericht zu lesen sein .. Dank gi lt dem Herrn Direktor, der, sich der Möglichkeit des Scheiterns dieses Unternehmens bewußt, dieser Aktion wohlwol lend und hi lfreich zur Seite steht. (Er hat auch die maßgeblichen Stellen vom Amt der OÖ. Landesregierung von unserem Projekt unterrichtet. .. ) Dank gi lt meinen lieben Schü lerinnen und Schü lern, die mit Hingabe, Humor und Fleiß diesen neuen Weg begeistert aufgenommen und ihn bis jetzt ausdau- ernd gegangen sind. (5. C: Jochen Schmid, Ralf Lunglmayr; 6. C: Ruth Poh l- hammer ; 8. B: Oli ver Fichtberger, Rein- hold Kräter, Norman Traxler, Elisabeth Ehler, Sabine Handl , Monika Lintner, Marie-Luise Sommer; 8. C: Sabine Gschwantner). Dank gi lt Herrn Generaldirektor Dr. Chri- stian Beurle von der Österr. Brau AG , die uns für das Gesamtprojekt 12.500 Schil- ling gespendet hat. (Umweltschutzpreis des Landes Oberösterreich, überreicht durch Landeshauptmann Dr. Josef Rat- zenböck im Herbst 1986) Mag. A/ois Wimmer „Der offene, mutige, neugierige Mensch ist jene Wurzel , die Umwelterziehung zum Wachsen bringen kann" OA. M.D.G. Letzte Meldung Die Stadtgemeinde Steyr fördert unser Projekt mit 5.000 S. Herzl ichen Dank. --------------------- - 36 - - ------------------- -

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