14. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1986/87

Assistent in) erfolgt an „medizinisch- technischen Schulen", die an jenen Krankenanstalten eingerichtet sind, welche die zu r praktischen Ausbildung erforderlichen einschlägigen Fachabtei- lungen besitzen und mit den für die Erreichung des Ausbildungszweckes notwendigen Lehr- und Hilfskräften aus- gestattet sind. Zusätzliche Aufnahmebedingung ist ein Eignungstest. Die Ausbildungsdauer beträgt zwischen zwei und drei Jahren; den Abschluß bildet ein Diplom, das zur Berufsausübung berechtigt. Während der Ausbildung sind die Schü- ler(innen) kranken-, unfall- und pen- sionsversichert und haben Anspruch auf Studienbeihilfe gemäß Studienbei- hilfengesetz. Die 3 großen Ausbildungszweige - Medizinisch-technischer Laboratoriumsdienst - Physikotherapeutischer Dienst - Radiologisch-technischer Dienst bieten relativ gute Berufschancen , da jeweil s nur eine begrenzte Zahl von Schülern ausgebildet wird. Da der Andrang zu diesen Ausbildun- gen sehr groß ist, besteht für den einzel- nen das Problem, einen entsprechen- den Ausbi ldungsplatz zu bekommen. l-1J Bei den restlichen Ausbildungszweigen - Diätdienst - Beschäftigungs- und arbeitstherapeutischer Dienst - Logopädisch-phonoatrisch - audiometrischer Dienst - Orthopsietischer Dienst erfolgt auch eine gewisse Steuerung dadurch, daß nur eine begrenzte Anzah l von Bewerbern aufgenommen wird; die Prognose der Berufsaussichten bei relativ kleinen Berufsgruppen ist daher grundsätzlich etwas schwieriger. ad 3. Hochschulstudium Die Akademikerarbeitslosigkeit ist - quantitativ betrachtet - relativ niedrig: etwa 2 0/o aller Arbeitslosen sind Aka- demiker. Im internationalen Vergleich des Antei ls der A~ademiker an allen Erwerbstätigen liegt Osterreich mit 4,4 0/o im Hinterfeld (Nur die Niederlande liegen noch unter dem österreichischen Wert) ; eini ge Ver- gleichswerte: Schweden USA BRD Italien Großbritannien Frankreich Schweiz Österreich Niederlande 11 0/o 8,90/o 8,60/o 6% 6% 5,50/o 5,20/o 4,4 0/o 3,70/o In Österreich studieren etwa 14 0/o aller gleichaltrigen Jugendlichen . Auch hin- sichtlich dieser Größe liegt Österreich weit hinten: USA Japan Schweden Frankreich Belgien BRD Italien Niederlande DDR Schweiz Österreich Großbritannien 240/o 230/o 220/o 200/o 190/o 18,5 0/o 18 0/o 17 0/o 15 0/o 14,4 0/o 140/o 9% Die Qualität der Ausbildung einer Bevöl- kerung (Humankapital) stellt einen nicht zu unterschätzenden Indikator für die ökonomische und soziale Potenz eines Staates dar. Gerade Kleinstaaten mit großer Außenhandelsabhängigkeit und Mangel an Rohstoffen sind auf Finalin- dustrie und die Fertigung sogenannter „intel ligenter Produkte" angewiesen , die ihrerseits nur mit einem bestimmten Qualifikationsniveau der Bevölkerung realisierbar sind. Aus diesem Blickwinkel betrachtet , hat das österreichische Bildungswesen noch gewaltige Anstrengungen vor sich, um den Anschluß an die anderen Indu- striestaaten nicht zu verlieren. Andererseits waren bereits in der Ver- gangenheit große Umwälzungen, was den Bi ldungsstand der Österrreicher betrifft , zu verzeichnen: Die Zahl der Ma- turanten hat sich von 1970 (14.400) bis 1984 (29.900) verdoppelt; die Zahl der Studenten stieg von 1960 (30.000) bis 1986/87 beinahe auf das Sechsfache (170.000). 12 ----------- -----------

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