Als besonderen Service für unsere Leser stellen wir auf den folgenden Seiten einen Ausschnitt aus dem Stadtführer vor, den Mag. Günter Mödlagl mit Schü lern entwickelt hat, und der vollständig und in Farbe im Fremdenverkehrsamt im Steyrer Rathaus um IO Schilling gekauft werden kann. (1) DAS RATHAUS: 1765-1778 von Gottfried Hayberger, Bürgermeister und Baumeister, erbaut; bemerkenswert formedles Bauwerk des österreichischen Rokoko. (2) DAS BU MM ERLHAUS: Besterhaltenes got. Bürgerhaus Österreichs; älteste Gebäudeteile aus dem 13. Jhdt„ Fassade von 1497; der Scherzname „Bummerlhaus" stammt von dem Steckschildlöwen. den das Volk wegen seiner hundeähnlichen Gestalt liebevoll ,,Bummerl" (kleiner Hund) nannte. (3) DAS STERN HAUS: Ehemals got. Bürgerhaus mit spätbarocker Fassade von 1768; die Putten symbolisieren die 5 Sinne; der goldene Stern ist das Zeichen des Eisenhandels. (4) SCHLOSS LAMBERG: 980 als „Stirapurhc" erstmals urkundlich erwähnt; seit 1666 im Besitz der Grafen von Lamberg; Wiederaufbau als Barockschloß nach dem Stadtbrand 1727. (5) DAS WERNDLDENKMAL: Begründer der „Österr.-Waffenfabriks AG", heute „Steyr-Daimler-Puch AG"; reife Schöpfung des Wiener Bildhauers Viktor Tilgner (1894). (6) DIE STADTPFARRKIRCHE: Bemerkenswertes got. Bauwerk der Wiener Dombauhütte; 1443 von Hans Puchsbaum, Dombaumeister zu St. Stephan, begonnen; bereits 1522 durch Stadtbrand zerstört, Wiederaufbau 1628; Kunstschätze: Gitter des Sakramenthäuschens (1500), got. Wappentür (1470), Renaissancetaufbecken (1569). ,,Laxenburger Fenster'' mit Glasgemäldefragmenten vom 13. bis 15. Jhdt. , ,,Brucknerorgel" (28 Register, Chrismann 1772). (7) DAS MESNERHAUS Ursprünglich Pfarrhof, von 1399 bis 1500 Stadtschule; später Wohnhaus des Mesners und Organisten; A. Bruckner hat in diesem Haus die Sommerferien seiner 10 letzten Lebensjahre verbracht. (8) DER IN NERBERGERSTADL: 1612 als Speicher für Lebensmillel zur Versorgung der Leute auf dem Erzberg gebaut; seltenes Beispiel eines Wirtschaftsgebäudes der Renaissance; reicher Sgraffitoschmuck; heute städtisches Museum mit reichhaltiger kunst- und kulturhistorischer Sammlung (Sensenschmiede, Messersammlung, Vogelsammlung, Stahlschnitt/ M. Blümelhuber u. a.); das Gebäude beherbergt auch das „Steyrer Kripperl", das letzte gespielte Stockpuppenthealer Mitteleuropas. (9) DAS NEUTOR: 1573 zum Schutz gegen Hochwasserfluten an der Stelle einer alten Bastei erbaut. (10) DIE MARIENKIRCHE (DOMINIKANERKIRCHE): Ursprünglich got. Bau, 1642- 1647 iri der heutigen Form errichtet; hier hielten die Steyrer Meistersinger ihre Proben ab; Gruppenplastiken auf dem Vorplatz von 1655. 74 (11) DIE MICHAELERKIRCHE: 1635- 1647 an der Stelle von 11 abgebrochenen Bürgerhäusern erbaut; Kirche der Gegenreformation; Giebelfresko zeigt den Sturz der gefallenen Engel (1711). (12) DAS BÜRGERSPITAL: 1180, Anstalt für arme und kranke Bürger; 1302 durch Brand vernichte!; Neubau durch Stiftung Elisabeth 1, der Gattin Albrecht 1 (1305); sehenswerte Säulenhalle mit spätgot. Christus (1520) . (13) DAS MESSERER-ZUNFTHAUS: Goi. Bauwerk im Keil zwischen Bad- und Kirchengasse; Sgraffitofassade von 1543; einst Sitz der Steyrer Messererzunft. (14) DER DUNKL-HOF: Größter und stimmungsvollster spätgot. Hof Steyrs; Arkaden mit Säulen in verschiedener Ornamentik. (15) DAS LEBZELTERHAUS: Goi. Haus mit eigenartig herber Fassade von 1567; seit 1420 im Besitz einer Familie, die hier bis 1956-also über 500 Jahre- das Lebzelter- und Wachszieherhandwerk ausübte; Renaissanceporlal von 1600. (16) DAS SCHNALLENTOR: Reich mit Sgraffito verziertes Stadttor von 1613; benannt nach der „Schnalle", einer Münze, die als Maut zu bezahlen war. (17) DER TABORFRIEDHOF: 1584 erbaut; bedeutendes Bauwerk der Renaissance; einer der schönsten „Campi Santi" nördlich der Alpen; wertvolle Schmiedearbeiten (Holderer Gruft, Grabkreuze). (18) DER TABÖRTURM: Ehemals Teil der Stadtbefestigung; später Sitz des Feuerwächters; herrlicher Ausblick auf Stadt und die Kalkvoralpen. (19) DAS KOLLERTOR: 1480 erbautes Stadttor; benannt nach den Köhlern, die durch dieses Tor die Kohle in die Stadt brachten. (20) ZWISCHENBRÜCKEN: Ensemble mit UNTEREM BURGTOR (Fresko auf dem Torbogen stell! Friedrich III und seinenSohn Maximilian Idar),der LÖWENAPOTHEKE (schöne Barockfassade, Waffenstillstand zwischen Frankreich und Österreich am 25. 12. 1800) und dem WASSERTURM, der die Stadt von 1572 bis 1824 mit Wasser versorgte (Hochwassermarken'). Der Steyrer Stadtplatz, der mit Recht als einer der schönsten Plätze Europas bezeichnet wird, isl in seiner heutigen Form und Ausdehnung im 13. und 14. Jhdt. angelegt worden. Mit seinen stolzen Bürgerhäusern und reichgeschmückten Fassaden - erwähnt seien die rund 4 Dutzend schmiedeeisernen Wirtshausschilder - spiegelt er Glanz und Reichtum einstiger Blütezeiten. Dem Besucher seien aber auch die sehenswerten Höfe der alten Bürgerhäuser anempfohlen. Sehenswerte Höfe findet man Stadtplatz Nr 9•, 14, 17", 24", 29, 32", 33, 34', 36" und 39•, sowie Höfe in der Enge, Kirchengasse und Gleinker Gasse (• = besonders sehenswert).
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